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Nizza-Anschlag

Grande Nation in der Terror-Spirale

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Alle paar Monate gibt es einen neuen verheerenden Anschlag in Frankeich. Eine Erklärung.

„Frankreich weint und ist erschüttert, aber es ist stark, es wird immer stärker sein als die Fanatiker, die es heute schlagen wollten“, Staatspräsident François Hollande versuchte in einer TV-Ansprache dem Volk Mut zu machen.

Doch leicht fällt das keinem mehr. Beinahe regelmäßig wird das TV-Programm für Sondersendungen nach Terrorangriffen unterbrochen. Zu häufig sind etliche Todesopfer zu beklagen. Eine Chronologie seit Anfang 2015:

Zwei Islamisten erschießen bei einem Angriff auf die Redaktion der Satire­zeitung 12 Menschen. In der Folge werden noch eine Polizistin und vier Menschen in einem koscheren Supermarkt erschossen.

Ein Mann, der der Salafisten-Szene zugeschrieben wird, enthauptet seinen Chef und spießt seinen Kopf anschließend neben islamistischen Flaggen auf einen Zaun.

In der Bahn zwischen Brüssel und Paris eröffnet ein 25-jähriger Islamist mit seinem Gewehr das Feuer. Passagiere können ein Blutbad verhindern.

130 Tote im November 2015 in Paris

Der schwerste Anschlag in der Geschichte Frankreichs. Fast zeitgleiche Angriffe in der Hauptstadt auf die Konzerthalle Bataclan, einige Restaurants und das Stade de France. ISIS-Terroristen töten insgesamt 130 Menschen.

Während der EURO tötet ein Islamist einen Polizisten in seiner Wohnung in Paris.

Am Nationalfeiertag rast ein Attentäter während der Feierlichkeiten mit einem Lkw in eine Menschenmenge in Nizza. Er tötet mindestens 84 Menschen, Hunderte weitere werden verletzt. Frankreich steht erneut unter Schock.

Gründe für den Terror

Frankreich ist das Land, das am häufigsten von islamistischen Terroristen attackiert wird. Die Gründe:

  • Kampf gegen ISIS: Frankreich gehört zu den ersten Ländern, die hart gegen ISIS militärisch vorgingen.
  • Islamismus in den Vororten: Die Banlieues sind voller junger Menschen mit beinahe null Perspektiven. Viele werden hier radikalisiert.
  • Kolonialismus: „Aufgrund der Kolonialgeschichte hat Frankreich eine große Nähe zu Nordafrika“, erklärt Terrorexperte Rolf Tophoven.

„Wir müssen alles tun, um diese Geißel des Terrorismus zu bekämpfen“, ist die Devise, die Hollande ausgab. (pom)

Nizza: Lkw rast in Menschenmenge

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