Die Strandpromenade in Nizza war am Tag des Massakers lediglich von einer Streife abgesperrt.
Zum Zeitpunkt des Anschlags von Nizza hat laut einem Bericht der französischen Tageszeitung "Liberation" lediglich ein einziges Polizeiauto die für Autofahrer gesperrte Strandpromenade blockiert. Nur ein Wagen der städtischen Polizei sei dort gestanden, als der Attentäter mit seinem Lastwagen auf die Promenade des Anglais gefahren sei, berichtete die Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe.
Die Zeitung berief sich auf die Auswertung von Überwachungsvideos durch die Polizei. Vertreter der Nationalpolizei seien dagegen nicht vor Ort gewesen. Diese seien schon Stunden vor dem Anschlag von ihren örtlichen Kollegen abgelöst worden.
Diskussion über Sicherheit
Zwischen der Regierung in Paris und den Behörden von Nizza gibt es seit Tagen eine Diskussion über die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort. Premierminister Manuel Valls hatte am Mittwoch bei einer Fragestunde im Parlament betont, die Sicherheitsmaßnahmen seien abgestimmt und von der Stadtverwaltung abgesegnet gewesen.
Ein in Nizza lebender Tunesier ist am vergangenen Donnerstagabend auf der Strandpromenade Promenade des Anglais während der Feiern zum französischen Nationalfeiertag mit einem Lastwagen in die Menge gerast. 84 Menschen wurden bei dem Anschlag getötet, der Attentäter wurde von Polizisten erschossen.