Ferenc Krausz

Nobelpreis für 0,000.000.000.000.000.001 Sekunden Licht

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Der österreichische Nobelpreis-Träger Ferenc Krausz (61) macht die ultraschnellen Bewegungen von Elektronen sichtbar. 

"Wir können nun die Tür zur Welt der Elektronen öffnen", begründete die Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften die Verleihung des diesjährigen Nobelpreises für Physik an den österreichisch-ungarischen Physiker Ferenc Krausz seinen Kollegen Pierre Agostini und die Physikerin Anne L'Huillier. Sie werden für experimentelle Methoden, die Attosekunden-Lichtimpulse zur Untersuchung der Elektronendynamik in Materie erzeugen, geehrt.

Mini-Blitze als Physik-Revolution

Ferenc Krausz (61) gilt als Pionier auf dem Gebiet der Attosekundenphysik. Die grundlegenden Arbeiten, die zur begehrten Auszeichnung geführt haben, hat der Physiker, der die ungarische und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, an der Technischen Universität (TU) Wien durchgeführt. Er konnte extrem kurze Lichtblitze erzeugen, die es erstmals ermöglichten, die ultraschnellen Bewegungen von Elektronen sichtbar zu machen.

 Milliardstel einer Milliardstel Sekunde

2001 gelang es Ferenc Krausz und seinem Team an der TU Wien erstmals, aus extrem ultraviolettem Licht einzelne Lichtblitze im Attosekundenbereich zu erzeugen und zu messen. Eine Attosekunde ist ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde (0,000.000.000.000.000.001 Sekunden). Diese extrem kurzen Lichtblitze ermöglichten es erstmals, die ultraschnellen Bewegungen von Elektronen sichtbar zu machen. Seither konnte Krausz zahlreiche Echtzeit-Filmaufnahmen der Bewegung von Elektronen in Molekülen und Atomen aufnehmen.

Diagnose von Augen- und Krebs-Krankheiten

Der Physiker gilt damit als einer der Begründer der Attosekundenphysik. Auf der Basis seiner Forschungen sind neue Arbeitsgebiete entstanden, etwa eine hochauflösende Mikroskopie, die auch die Untersuchung lebender Organismen ermöglicht. Zudem hat er Laser zur Diagnose von Augen- und Krebskrankheiten entwickelt.

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