Konflikt

Nordkorea lässt Anrufe aus Südkorea unbeantwortet

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Beobachter: Pjöngjang zeigt mit Kommunikationsunterbrechung Protest gegen die gemeinsamen Militärübungen Südkoreas mit den USA

Nordkorea hat seit Tagen nicht mehr auf Südkoreas Routineanrufe auf den direkten Kommunikationskanälen zwischen beiden Ländern geantwortet. Die Gründe dafür waren bis zum Montagnachmittag (Ortszeit) unklar. Doch vermutete das Vereinigungsministerium in Seoul, dass das Nachbarland die Kommunikation einseitig unterbrochen haben könnte. Seit Freitag gebe es auf die normalerweise zweimal am Tag gemachten Anrufe der zuständigen "Verbindungsbeamten" in Seoul keine Antwort mehr.

Betroffen waren nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums auch die militärischen Verbindungskanäle. Aus Nordkorea gab es dazu zunächst keine Erklärung. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen derzeit wieder deutlich zu. Beobachter vermuten, dass Nordkorea mit der Kommunikationsunterbrechung seinen Protest gegen die gemeinsamen Militärübungen Südkoreas mit den USA zum Ausdruck bringen könnte.

Beide Seiten unterhalten weder eine Botschaft noch ein Verbindungsbüro im jeweils anderen Land. Die grenzüberschreitenden Leitungen zwischen den Regierungen und Militärs bilden daher die Grundlage für die Verständigung, etwa bei Absprachen über mögliche Treffen. Auch soll dadurch militärischen Zusammenstößen vorgebeugt werden. Die Kommunikation war in den vergangene Jahren schon mehrfach unterbrochen, entweder weil Nordkorea die Leitungen gekappt hatte oder auch aus technischen Gründen.

Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch heuer trotz Verbots durch UNO-Resolutionen wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Die USA und Südkorea nahmen ihre Manöver wieder in vollem Umfang auf.

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