Stahlturm an Grenze leuchtet

Nordkorea über "Christbaum" empört

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Pjöngjang verurteilt die "unannehmbare Provokation" aus dem Süden.

Nordkorea hat empört auf die Aufstellung eines riesigen Weihnachtsbaums mit tausenden Lichtern an der Grenze zu dem abgeschotteten Land durch südkoreanische Kirchenaktivisten reagiert. Es handele sich um eine "unannehmbare Provokation", meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Sie warnte vor dieser Art der "psychologischen Kriegsführung", die zu militärischen Auseinandersetzungen auf der koreanischen Halbinsel führen könne.

Dutzende Kirchenvertreter hatten am Samstag die Lichter auf einem baumförmigen Stahlturm nahe der schwer befestigten Grenze zu Nordkorea installiert. Da der Weihnachtsbaum auf einem Hügel steht, dürfte er von nordkoreanischem Gebiet aus kilometerweit zu sehen sein. Die Installation westlich der Hauptstadt Seoul soll bis Anfang Jänner brennen. In dem verarmten Nordkorea leidet die Bevölkerung auch unter regelmäßigen Stromausfällen.

Bis zum Beginn der "Sonnenschein"-Politik einer Annäherung an den Norden 1998 waren die Weihnachtslichteraktionen an der Grenze ein regelmäßiges Spektakel. 2004 hatten sich beide Staaten dann offiziell darauf verständigt, auf grenzüberschreitende Propagandaaktionen zu verzichten. Nachdem Nordkorea 2010 aber eine südkoreanische Insel beschossen hatte, wurden sie wieder aufgenommen. Auch 2011 sollten sie zunächst stattfinden, wurden dann aber in einer Versöhnungsgeste nach dem Tod des langjährigen Machthabers Kim Jong-il kurz vor Weihnachten abgesagt.

Die Spannungen mit dem Norden hatten zuletzt wieder zugenommen. Trotz internationaler Proteste hatte das Land Mitte Dezember eine Rakete gestartet und damit nach eigenen Angaben einen Forschungssatelliten ins All gebracht. Der Westen vermutet hinter dem Start einen unzulässigen Test für das nordkoreanische Atomprogramm.

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