Killer vor Gericht

Breivik plädiert auf "nicht schuldig"

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Der 32-Jährige gab sein Motiv bekannt: Er wollte sein Land vor dem Islam retten.

Drei Tage nach dem Doppelanschlag in Norwegen hat der festgenommene Verdächtige die Tat gestanden, eine strafrechtliche Verantwortung aber abgelehnt. Der 32-jährige Anders Behring Breivik habe bei seinem ersten Haftprüfungstermin am Montag auf "nicht schuldig" plädiert, sagte der zuständige Richter Kim Heger vor Journalisten in Oslo. Zum Motiv habe der Mann angegeben, er habe sein Land vor dem Islam und dem Marxismus verteidigen wollen.

Oslo-Killer Anders Breivik wird zu Gericht gefahren

Der Richter setzte eine achtwöchige Untersuchungshaft für Breivik an - doppelt so viel wie normalerweise maximal üblich. Dies hatten die Ermittler beantragt, um mehr Zeit für die Aufklärung der Tatumstände zu haben. Die ersten vier Wochen der Untersuchungshaft soll er in vollkommener Isolation verbringen, um die Ermittlungen der Polizei in dem Fall nicht zu stören.

Breivik sprach während der Termins vor dem Haftrichter von "zwei weiteren Zellen in unserer Organisation". Was er damit bei der nichtöffentlichen Verhandlung genau meinte, wollte das Gericht am Montag nicht weiter ausführen.

Der 32-Jährige war am Freitag festgenommen worden. Dem Norweger wird vorgeworfen, am Freitag im Regierungsviertel der norwegischen Hauptstadt Oslo eine Bombe gezündet und anschließend auf einer Insel mehr als achtzig Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugendcamps erschossen zu haben. Bei den beiden Anschlägen wurden nach bisherigen Angaben mindestens 93 Menschen getötet, fast hundert andere wurden verletzt.

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Das Anwesen des Mannes werde von der Gendarmerie bewacht, sagte Staatsanwalt Antoine Leroy am Montag. Ziel sei es, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. "Es gab keinerlei Hausdurchsuchung", betonte Leroy. Entsprechende Gerüchte seien falsch.

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Ein Kontakt zu Jens Breivik herzustellen, gelang offensichtlich aber nur norwegischen Medien

Der Pensionist habe angegeben, seit 1995 nicht mehr mit seinem Sohn gesprochen zu haben, schrieb die Zeitung "VG" am Montag.

Sie hätten nie zusammengewohnt; die Eltern hätten sich schon 1980 getrennt. Als Bub sei Breivik verschlossen, aber nicht politisch interessiert gewesen.

Der Fernsehsender NRK zitiert aus einer E-Mail, in der Breiviks Vater schreibt: "Ich fühle große Trauer und Entsetzen über das, was geschehen ist. Ich komme über den Schock der wahnsinnigen Taten von Anders nicht hinweg, mit dem ich seit 1995 keinen Kontakt mehr hatte. Für mich ist unbegreiflich, dass so etwas geschehen konnte."

Unklar war am Montag, ob sich Jens Breivik weiter in seinem Haus in Südfrankreich aufhielt. Seine Lebensgefährtin erklärte Medienvertretern, er sei am Sonntag nach Spanien gereist. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst aber nicht.

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Gewaltiger Medienrummel vor dem Gericht in Oslo.

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Presse und Öffentlichkeit wurden von der Anhörung ausgeschlossen.

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Gedränge vor dem Verhandlungssaal.

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