Neue Wende

NSU-Spur im Fall Peggy eine Panne?

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Die Spur am Leichenfundort war wahrscheinlich doch eine Verunreinigung.

Zur Spur des mutmaßlichen NSU-Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt am Fundort der getöteten Schülerin Peggy hat die Staatsanwaltschaft in Deutschland neue Informationen angekündigt. Gemeinsam mit der Polizei werde die Ermittlungsbehörde am Donnerstagnachmittag weitere Erkenntnisse mitteilen, sagte der Bayreuther Oberstaatsanwalt Herbert Potzel.

Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) auf Twitter gemeldet, dass die DNA-Spur von Böhnhardt im Fall Peggy "nach SWR-Informationen wahrscheinlich doch eine Verunreinigung" sei. Auch "Spiegel Online" und der Bayerische Rundfunk berichteten von dieser Möglichkeit. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Den Medienberichten zufolge dürfte die Tatortgruppe des Landeskriminalamts Thüringen den Treffer versehentlich verursacht haben.

2001 spurlos verschwunden
Peggy war 2001 auf dem Heimweg von der Schule spurlos verschwunden. Im Juli wurde zufällig in einem Waldstück in Thüringen ihr Skelett gefunden. Am Fundort wurde nach den bisherigen Mitteilungen der Ermittler später auch DNA festgestellt, die Böhnhardt zuzuordnen ist. Seit Bekanntwerden dieses möglichen Zusammenhangs vor rund zwei Wochen weitete die Polizei die Ermittlungen in diesem zu den rätselhaftesten Morden in Deutschland zählenden Fall wieder erheblich aus. Auch in vielen anderen deutschen Bundesländern prüfen Ermittler derzeit einen möglichen Zusammenhang zwischen ungeklärten Kindermorden und dem Verdächtigen Böhnhardt.

Bis zur vermeintlichen Entdeckung der DNA-Spur am Leichenfundort war nie eine Verbindung zur Mordserie der NSU-Terrorgruppe gezogen worden. Böhnhardt hatte sich mit seinem Komplizen Uwe Mundlos im Sommer 2011 das Leben genommen. In München läuft seit mehr als drei Jahren der Prozess gegen Beate Zschäpe - als einzige Überlebende des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds. Zwischen 2000 und 2007 erschoss die Gruppe nach Erkenntnissen der Ermittler neun türkisch- und griechischstämmige Kleinunternehmer und eine Polizistin. Mit Sprengstoffanschlägen sollen sie zahlreiche Menschen verletzt haben.
 

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