Der Kurs des Euro ist am Dienstag auf den höchsten Stand zum US-Dollar seit Dezember 2008 gestiegen. In der Spitze kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,4522 Dollar und kostete damit fast zwei Cent mehr als in der Früh. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,4473 (Montag: 1,4330) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6909 (0,6978) Euro.
"Die Notenbanken haben zuletzt eine Fortsetzung ihrer konjunkturstützenden Maßnahmen signalisiert, was den Euro tendenziell stützt", sagte Rainer Sartoris von Bankhaus HSBC Trinkaus. Auch die Regierungen dürften auf absehbare Zeit bei ihren Ausgaben nicht auf die Bremse treten. Der Dollar werde durch eine Furcht vor der Rückkehr der Inflation belastet. "Vor allem die US-Regierung und die US-Notenbank sind in der Krise sehr aggressiv vorgegangen. Die Furcht vor Inflation zeigt sich auch in dem über 1.000 Dollar gestiegenen Goldpreis."
"Die eher enttäuschend ausgefallenen Daten zur deutschen Produktion haben die Aufwärtsentwicklung beim Euro kaum gebremst", sagte Sartoris. Auf Monatssicht ging die Produktion preis- und saisonbereinigt um 0,9 Prozent zurück. Volkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs um 1,5 Prozent gerechnet. Die Daten seien jedoch durch einen früheren Ferienbeginn verzerrt und der Wert für den Vormonat sei nach oben revidiert worden, erklärte Sartoris.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87365 (0,87350) britische Pfund, 133,57 (133,33) japanische Yen und 1,5159 (1,5181) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag mit 1000,70 (993,00) Dollar gefixt. Der Kilobarren kostete 22 525 (Vortag: 22 425) Euro.