US-Wahlkampf

Obama führt Jesus für Steuerpläne an

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Wem viel gegeben wurde, der muss auch viel erbringen.

US-Präsident Barack Obama hat seine Forderung nach höheren Steuern für Reiche mit einer religiösen Begründung untermauert. Eine stärkere finanzielle Beteiligung der Topverdiener an der Bewältigung der Krise sei nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sagte Obama am Donnerstag bei einer politisch-religiösen Veranstaltung in Washington. "Für mich als Christen stimmt es auch mit den Lehren von Jesus überein, wonach von denjenigen, denen viel gegeben wurde, auch viel verlangt werden sollte."

   Obama sprach beim traditionellen Nationalen Gebetsfrühstück, das jedes Jahr von einer christlich-konservativen Organisation veranstaltet wird. Der Präsident sagte, er glaube an das göttliche Gebot, seinen Nächsten genauso zu lieben wie sich selbst. In einer Zeit enormer Defizite sei es daher schwer, von Rentnern oder Familien der Mittelschicht zu verlangen, die Last alleine zu tragen. Obama zitierte auch Passagen aus dem Johannes-Evangelium: "Johannes sagt uns, dass falls jemand materiellen Besitz hat und einen bedürftigen Bruder sieht und kein Mitleid mit ihm hat, wie kann die Liebe Gottes mit ihm sein?"

   Obama hat die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zu seinem zentralen Wahlkampfthema gemacht. In seiner Rede zur Lage der Nation hatte der Präsident in der vergangenen Woche gefordert, dass für alle Menschen in den USA die gleichen Regeln gelten müssten, "von oben bis unten". Einer im vergangenen Herbst veröffentlichten Studie zufolge hat sich das Einkommen des reichsten Prozents in den USA seit dem Jahr 1979 fast verdreifacht, der Wohlstand der breiten Bevölkerung wuchs dagegen kaum.

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