Geheimerlass

Obama unterstützt syrische Rebellen

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Die USA zahlen 25 Millionen Dollar für "nicht-tödliche" Ausrüstung.

US-Präsident Barack Obama hat nach einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN bereits vor einiger Zeit einen Geheimerlass unterzeichnet, der amerikanische Hilfe für die syrischen Rebellen erlaubt. Wie der Sender am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf US-Beamte berichtete, werde damit die heimliche Unterstützung der Aufständischen durch den Geheimdienst CIA und andere Agenturen erlaubt. In Syrien selbst geht der Kampf um die Wirtschaftsmetropole Aleppo weiter. Die Vereinten Nationen wollen am Freitag über einen Text abstimmen, der das Blutbad des Regimes von Bashar al-Assad am eigenen Volk scharf verurteilt.

Wie CNN weiter berichtete, sei nicht klar, um welche Art von Hilfe für die Rebellen es sich genau handle. Ebenso wenig sei bekannt, wann der Präsident die Direktive unterschrieben habe. Die Quellen erklärten, es sei in den vergangenen Monaten geschehen.

Nach eigenen Angaben unterstützen die USA die Rebellen in Syrien mit rund 25 Millionen Dollar (rund 20 Millionen Euro). Die Zahl nannte der Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch in einer Pressekonferenz in Washington. Die Summe sei zuletzt um zehn Millionen Dollar angehoben worden. Das Geld ist nach Angaben der US-Regierung für sogenannte "nicht-tödliche" Ausrüstung bestimmt, darunter Medizin und Kommunikationstechnik. Washington stellt zudem 64 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe durch die Vereinten Nationen und anderen Gruppen zur Verfügung.

Kampfjets
Im Kampf um Aleppo lässt das Regime von Präsident Assad unterdessen die Millionenstadt von Kampfjets aus der Luft bombardieren. UNO-Beobachter hätten das mit eigenen Augen gesehen, sagte eine Sprecherin der Mission in Damaskus.

Die UNO-Beobachter berichteten auch, dass die Aufständischen weiter aufrüsteten und inzwischen sogar Panzer hätten. Die Herkunft war zunächst unklar. Die Freie Syrische Armee (FSA) wird von den Golfstaaten Katar und Saudi-Arabien unterstützt. Es ist aber auch zu vermuten, dass die Aufständischen bei ihren jüngsten Eroberungen selbst Waffen erbeutet haben. Auch das Regime mache "intensiven Gebrauch" von schweren Waffen, darunter Helikopter, Panzer, Artillerie und schwere Maschinengewehre.

"Entscheidungsschlacht"
Nach eigenen Angaben stehen die Rebellen derzeit vor der historischen Zitadelle der Millionenmetropole. Die auf einem Hügel stehende 800 Jahre alte Festung, die einst als Symbol für arabische Militärmacht stand und zuletzt Touristenattraktion war, war knapp 200 Meter vom vordersten Posten der Aufständischen entfernt. Auf der zur Zitadelle führenden Hauptstraße seien sie in den vergangenen zwei Tagen nur wenige Meter vorangekommen, berichteten Kämpfer. Sie markierten die Grenze des gewonnenen Bodens mit einem quer auf der Straße stehenden verbeulten roten Bus, über dem die grün-weiß-schwarze Flagge der Rebellen flatterte.

Machthaber Assad schickte seine Truppen mit markigen Parolen in die "Entscheidungsschlacht". In einer schriftlichen Botschaft zum Tag der Armee lobte er das Militär für seine Ausdauer in der Bekämpfung "krimineller terroristischer Banden": "Das Schicksal unseres Volkes und unserer Nation, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hängen von dieser Schlacht ab."

Hinrichtungen
In der Millionenmetropole wurden offenbar mehrere örtliche Anführer der gefürchteten regimetreuen Shabbiha-Miliz von Aufständischen hingerichtet. Ein Video, das am Mittwoch auf der Internet-Plattform YouTube auftauchte, zeigt, wie drei oder vier Männer in Unterhosen in einen Schulhof geführt, an eine Mauer gesetzt und anschließend aus halbautomatischen Waffen erschossen werden. Die Echtheit des Videos und seiner Inhalte sind für Außenstehende nicht überprüfbar.

In der englischen Beschreibung wird einer der Hingerichteten als Ali Sain al-Abdin Barre ("Zeno") beschrieben. Als Chef des Barre-Clans und der von ihm gebildeten lokalen Shabbiha-Miliz soll er für die Tötung von 15 Aufständischen verantwortlich gewesen sein. Die Shabbiha-Milizen haben beim Kampf gegen Regimekritiker völlig freie Hand und stehen dabei praktisch außerhalb des Gesetzes.

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