45 Anzeigen wegen Trunkenkeit ++ 17 Ausweisungen ++ 2 Schwerverletzte.
Strand, Meer und vor allem Alkohol in rauen Mengen! Für viele ist Pfingsten in Lignano DAS Partywochenende des Jahres! Auch heuer machten sich Tausende junge Österreicher, besonders aus den südlichen Bundesländern, wieder auf den Weg an die italienische Adria, aber: Weil den Italienern die rot-weiß-roten Komasäufer schon seit Jahren ein Dorn im Auge sind, haben sie heuer massiv aufgerüstet und abgestraft. Die Bilanz der viertägigen Sauf-Sause:
- 45 Anzeigen. Mehr als drei Dutzend Österreicher wurden abgestraft, weil sie am Wochenende betrunken im Küstenort randaliert hatten. Im Vorjahr waren es noch halb so viele!
- 17 Ausweisungen. Sie dürfen Lignano in den nächsten zwei Jahren nicht betreten. Tun sie es doch, drohen ihnen bis zu drei Monate Arrest.
- Zwei Schwerverletzte. Ein 21-jähriger Österreicher war betrunken auf ein Dach geklettert und vier Meter abgestürzt. Ein 19-jähriger Steirer wurde bei einer Messerstecherei mit Österreichern ebenfalls schwer verletzt.
- 3.333 Euro fürs "Wildpinkeln". Weil sie von Carabinieri beim Urinieren in der Öffentlichkeit erwischt wurden, müssen zwei Österreicher 3.333 Euro zahlen.
Österreichs Jung-Trinker stoßen in Lignano immer mehr Italienern übel auf. Man sei um sein Image besorgt, heißt es in lokalen Medien. Und: Auch über ein komplettes Alkoholverbot zu Pfingsten 2018 wird jetzt laut nachgedacht.
Austro-Polizist: "So war mein Einsatz in Lignano"
ÖSTERREICH: Von Donnerstag bis Montag waren Sie als österreichischer Polizist in Lignano im Einsatz. Was war Ihre Aufgabe?
Heimo Bartlmä: Unsere Aufgabe war es, zwischen der italienischen Polizei und Touristen, besonders österreichischen Jugendlichen, zu vermitteln. Da ging es besonders um sprachliche Barrieren.
ÖSTERREICH: Welche Einsätze hatten Sie?
Bartlmä: Das reichte von Kleinigkeiten wie Auskunftserteilungen oder einer gestohlenen Handtasche bis hin zu gröberen Sachen wie Suchtmittelfunden und einer Messerattacke in der Innenstadt …
ÖSTERREICH: … hier wurde ein 19-jähriger Steirer schwer verletzt.
Bartlmä: Genau. Der Täter ist nach dem Angriff geflüchtet, wir gehen aber davon aus, dass es sich ebenfalls um einen Österreicher gehandelt hat.