Flugzeuge waren sein Leben. Jetzt starben er und seine Frau beim Horror-Crash – Flugzeug-Ingenieur Norbert T. (69) und Ehefrau Paula (70).
Schock und Trauer in Pörtschach am Wörthersee: „Norbert war mehr als 40 Jahre in der ganzen Welt als Flugzeug-Ingenier unterwegs – in Südafrika, in Kuwait, in der Wüste Libyens, im Kongo“, sagt Peter Napetschnig, Pörtschacher Freund der Familie, die 1965 vom Wörthersee nach Südafrika ausgewandert ist: „Nie ist etwas passiert. Und jetzt diese Katastrophe …“
Fassungslosigkeit auch bei „Global Aviation“ in Johannesburg, der Firma, für die T. bis zu seiner Pensionierung gearbeitet hat: „Er war ein Sicherheitsfanatiker, der beste Cheftechniker den wir jemals hatten“, trauert Johan Kuit, Besitzer von „Global Aviation“, einer Flugzeug-Firma. Tony Bustin, Chefpilot des Unternehmens, das Regional-Fluglinien in ganz Afrika betreibt, kann das Unglück einfach nicht verstehen. Er sagt zu ÖSTERREICH: „Norbert hatte Kerosin im Blut. Er kannte alle Triebwerke, erkannte an kleinsten Nebengeräuschen, oder eine Turbine gut läuft, oder nicht. Nie wäre er in einen Uralt-Jet oder eine schlecht gewartete Maschine eingestiegen. Für mich ist unerklärbar, weshalb der Airbus bei der Landung crashte“. Dann sagt der erfahrene Pilot: „Wir werden jetzt fünf Salut-Flüge für Norbert und seine Frau absolvieren, das ist Pilotenehre, er hätte das so gewollt.“
Norbert T. und seine Frau Paula stammen aus Pörtschach am Wörthersee. 1965 zog der gelernte Flugzeugtechniker nach Südafrika, seine Frau kam zwei Jahre später nach. Den Kontakt zur Heimat ließ er nie abreißen: „Paula und Norbert kamen oft nach Pörtschach, hier fühlten sie sich daheim. Zuletzt organisierten sie ein Klassentreffen am Wörthersee“, erzählt Freund Peter Napetschnig, „es war ein perfektes Fest, sogar Landespolitiker sind gekommen“.
Job in Libyen
28 Jahre arbeitete T. für das südafrikanische
Bundesamt für Zivilluftfahrt. In seiner Freizeit moderierte er eine deutsch/
holländische Radiosendung. Nach seiner Pensionierung machte er sich
selbstständig, beteiligte sich an „Global Aviation“, einem Flugunternehmen
mit Sitz in Südafrika: „Wir betreiben und warten Fluglinien in Südafrika, im
Kongo, Kuwait und Libyen“, sagt Firmenchef Kuit: „Norbert war unser
Chefingenieur, keiner kennt Flugzeug-triebwerke besser als er.“ Zuletzt
baute T. als lokaler Manager für „Global Aviation“ in Libyen eine
innerstaatliche Fluglinie auf: „Jetzt sollten Bordpersonal und Piloten
nachgeschult werden“, erzählt Kruit. Deshalb flogen das Ehepaar T. und eine
weitere Mitarbeiterin der Firma nach Tripolis.
Ursprünglich hieß es, dass neben dem Ehepaar T. noch ein dritter Österreicher an Bord der Todesmaschine gewesen ist: „Das war eine Fehlinformation“, sagt Außenamts-Sprecher Peter Launsky Tieffenthal. „der Mann ist deutsch/ südafrikanischer Doppelstaatsbürger.