Megaprogramm: Fußwaschungen, Messen und am Sonntag Segen „Urbi et Orbi“.
Mit dem heutigen Karfreitag ist zwar der Höhepunkt der kirchlichen Feierlichkeiten des Jahres erreicht – für Papst Franziskus ist die harte Oster-Arbeitswoche jedoch noch lange nicht zu Ende.
Zeremonien
Heute zelebriert er den Gottesdienst zur Feier vom Leiden und Sterben Christi. Am Abend folgt dann die Kreuzweg-Zeremonie am Kolosseum in Rom, die zwei Stunden dauert. Am Karsamstag feiert der Papst um 20.30 Uhr die Messe zur Osternacht, bei der die Auferstehung und der Neubeginn im Mittelpunkt stehen. Danach läuten – auch bei uns – die seit Donnerstag schweigenden Glocken wieder. Bei der Oster-Agape darf all das gegessen werden, was der innerlichen Einkehr in der Fastenzeit und dem Trauer-Fasttag Karfreitag nicht förderlich war.
Urbi et Orbi
Höhepunkt der Osterfeiertage ist die Messe auf dem Petersplatz in Rom am Sonntag, bei der Franziskus vor knapp 400.000 Menschen den Segen „Urbi et Orbi“ („Der Stadt und dem Erdkreis“) spenden wird.
Gestern hatte er sich bei den rituellen Fußwaschungen zwölf Häftlingen zugewandt, ihnen auch die Füße geküsst. Damit erinnerte er an Jesus, der seinen Jüngern die Füße wusch.
"Europa muss sich politisch und moralisch stärken"
In seinem traditionellen Osterinterview mit der Zeitung La Repubblica (Donnerstagsausgabe) hat sich der Papst für eine „politische und moralische“ Stärkung Europas ausgesprochen. Religion sei für viele nur noch ein Ritual „ohne Herz und Seele“.
Kleine Teile des Petersdoms lösten sich & stürzten herab
Die Osterfeierlichkeiten stehen ins Haus - da lösen sich im Petersdom Teile der Verkleidung eines Pfeilers. Niemand sei bei dem Vorfall am Donnerstag verletzt worden und Arbeiter hätten die betroffene Säule gesichert, teilte Vatikan-Sprecher Greg Burke auf Anfrage mit.
Der Bereich sei abgesperrt worden, die Kirche sei aber geöffnet geblieben und öffne auch an Karfreitag. Zu Ostern zieht der Touristenzustrom nach Rom erfahrungsgemäß an. Am Samstag feiert Papst Franziskus die Messe zur Osternacht im Petersdom.
Neues Buch von Franziskus "Gott ist jung"
„Den Jungen ist schon so viel genommen worden“, schreibt der Papst in seinem neuesten Buch „Gott ist jung“, erschienen im Herder Verlag. Darin setzt er sich dafür ein, dass junge Menschen in den Mittelpunkt gestellt werden sollten. Er warnt darin aber auch vor den Auswirkungen des Internets: Das Internet gäbe den Jugendlichen das Gefühl, Teil einer einzigen großen Gruppe zu sein. Aber: „Das Netz lässt die Jugendlichen in der Luft hängen und macht sie daher extrem flatterhaft.“
Bischofsvikar Dariusz Schutzki erklärt das Osterfest: "Heute gedenken wir des Todes Jesu"
Nach den rituellen Fußwaschungen am gestrigen Donnerstag zelebriert die katholische Kirche heute ihren höchsten Feiertag.
- Karfreitag. Am Karfreitag, an dem die in den Kirchen zwei Wochen verhüllten Kreuze enthüllt werden, erinnern wir uns an den Leidensweg Christi. Jesus ist wieder zu sehen, das symbolisiert die wieder sichtbare Hoffnung durch ihn und seine freiwillige Hingabe.
- Karsamstag. Am Karsamstag feiern wir die Auferstehung und den Neubeginn am stärksten. Nach der Osternachtsmesse kommt das gemeinsame Osteressen. Die Glocken läuten wieder.
- Ostersonntag. Ostern ist ein Fest mit sehr hohem Symbolgehalt. Allein schon der Osterhase, der diesen Sonntag wieder durch Gärten im ganzen Land hoppeln wird, hat eine wichtige Bedeutung. „Hasen vermehren sich stark und schnell und sind ein Sinnbild für das Leben schlechthin“, erklärt Bischofsvikar Dariusz Schutzki.
- Ostereier. Auch sie sind ein Symbol für das Leben, verstärkt jedoch der Auferstehung. Denn obwohl so ein Ei von außen kalt wirken mag, bricht doch aus ihm neues Leben hervor.
- Osterschinken. Der Schinken und das Brot werden am Ostersamstag in die Kirche mitgenommen und geweiht. Das gilt als Zeichen dafür, dass Gott auch im Alltag – wie etwa beim Essen – bei uns ist.
- Osterlamm. Das Lamm ist Symbol der Demut und der Hingabe. Jesus ging wie ein Lamm zur Schlachtbank.