Ohne Namen zu nennen, kritisierte Leo XIV. klar den russischen Präsidenten Putin – insbesondere wegen der verschleppten ukrainischen Kinder.
Beim ersten Sonntagsgebet seines Pontifikats hat Papst Leo XIV. (69) vor über 100.000 Gläubigen auf dem Petersplatz einen eindringlichen Friedensappell an die Welt gerichtet. Mit dem Ruf "Nie wieder Krieg!" erinnerte der neue Pontifex an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren und knüpfte an die Mahnungen seines Vorgängers Franziskus an. Ohne Namen zu nennen, kritisierte Leo XIV. klar den russischen Präsidenten Putin – insbesondere wegen der verschleppten ukrainischen Kinder. Ein solcher Ton ist für einen Papst ungewöhnlich deutlich und hebt ihn von Franziskus ab, der sich im Ukraine-Krieg diplomatisch zurückgehalten hatte.
Leo XIV. fordert Rückführung aller entführten Kinder
Leo XIV. zeigte sich tief betroffen vom Leid der ukrainischen Bevölkerung und forderte ein sofortiges Ende des Krieges sowie die Rückführung aller entführten Kinder. "Ich trage das Leid des geliebten ukrainischen Volkes in meinem Herzen. Möge alles getan werden, um so bald wie möglich einen echten, gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Mögen alle Gefangenen freigelassen werden, und mögen die Kinder zu ihren Familien zurückkehren", so Papst Leo XIV.
Darüber hinaus verlangte der Papst einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln. Den kürzlich erreichten Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan lobte er ausdrücklich.
Leo XIV. gratulierte allen Müttern zum Muttertag
Am Ende der Ansprache, die vom traditionellen Mariengebet "Regina Caeli" begleitet wurde, gratulierte Leo XIV. allen Müttern zum Muttertag. Bereits am Vortag hatte er ein Marienheiligtum besucht – in einem schlichten schwarzen VW, was Beobachter überraschte. Zudem zelebrierte er am Sonntagmorgen eine Messe in den Vatikanischen Grotten nahe dem Grab des Apostels Petrus.
Die feierliche Amtseinführung des Papstes ist für Sonntag nächster Woche geplant. Es werden zahlreiche internationale Gäste erwartet. Am Montag will sich Leo XIV. bei den Medien für ihre weltweite Berichterstattung über das Konklave bedanken.