Atom-Super-GAU geplant?

Paris-Bomber hatte auch Reaktor im Visier

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Beunruhigender Knalleffekt bei den Ermittlungen gegen die ISIS-Killer von Paris.

Die Terroristen, die bei dem Massaker am 13. November 2015 in Paris 130 Menschen töteten und 368 verletzten, hatten offenbar auch einen Anschlag gegen einen deutschen Atomreaktor geplant. Wie jetzt bekannt wurde, waren in der Wohnung des Paris-Attentäters Salah Abdeslam Artikel zum Kernforschungszentrum Jülich gefunden worden. Entdeckt wurde dazu ein Foto des dortigen Vorstandschefs Wolfgang Marquardt. Sollte er entführt werden?

Die erschreckenden Erkenntnisse über den geplanten Nuklear-Terror hatte der Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, Mitgliedern des Bundestags-Kontrollgremiums in Vieraugengesprächen Ende März anvertraut, so ein Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Die Anlage Jülich 2 war als Forschungsreaktor bis 2006 mit einer Leistung von 23 Megawatt in Betrieb.

Der Franzose Abdeslam (26), Anhänger der blutrünstigen Terrorgruppe ISIS, war erst am 18. März – mehr als vier Monate nach dem Blutbad von Paris – in Belgien verhaftet worden. Der Anschlag auf den Brüsseler Flughafen und die Metro (32 Tote) war ein Racheakt für die Fest­nahme.

Jihadisten planen Bau von "schmutziger Bombe"

Unterdessen wächst die Angst vor dem Atom-Terror weiter: Auch die Attentäter in Belgien hatten einen Atomforscher observiert. Nach der Attacke am Flughafen wurde das AKW Tihange evakuiert. Experten befürchten, dass ISIS-Terroristen durch Erpressung an radioaktives Material kommen könnten zum Bau einer „schmutzigen Bombe”.

(bah)

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