Nach Protesten

Paris kündigt Hilfen für Studenten an

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Dies ist eine Reaktion auf die Proteste gegen die Arbeitsrechts-Reform.

Mit Zusagen an Schüler und Studenten versucht die französische Regierung die Proteste gegen eine geplante Arbeitsrechtsreform einzudämmen. Premierminister Manuel Valls kündigte am Montag nach einem Treffen mit Schüler- und Studentenorganisationen neue Hilfen für junge Menschen beim Start ins Berufsleben an. "Frankreich muss auf die Jugend hören", sagte der Sozialist.

Verlängerung der Stipendien
Unter anderem sollen Stipendien für Studenten aus ärmeren Familien um bis zu vier Monate nach Studienende verlängert werden. Diese sogenannte Hilfe bei der Suche nach einer ersten Beschäftigung soll die Zeit bis zu einer ersten Anstellung überbrücken helfen. Außerdem sollen befristete Arbeitsverträge mit höheren Abgaben belegt werden. Die Regierung erhofft sich davon mehr unbefristete Arbeitsverhältnisse.

Höhere Gehälter
Lehrlinge sollen künftig höhere Gehälter und mehr Rechte erhalten, Stipendien für Schüler sollen erhöht werden. Die Regierung beziffert die Kosten für die Maßnahmen auf jährlich 400 bis 500 Millionen Euro.

Anhaltende Proteste
Mit den Maßnahmen reagiert die sozialistische Regierung auf die seit Wochen anhaltenden Protesten gegen eine geplante Reform des Arbeitsrechts, die unter anderem eine Lockerung der 35-Stunden-Woche und vereinfachte Regeln für betriebsbedingte Kündigungen vorsieht. Zuletzt gingen am Samstag den Behörden zufolge landesweit 120.000 Menschen gegen das Vorhaben auf die Straße.

An der Spitze der Protestbewegung stehen neben den Gewerkschaften die französischen Schüler- und Studentenorganisationen. Viele junge Menschen befürchten unsichere Beschäftigungsverhältnisse und schlechtere Arbeitsbedingungen in der Zukunft.

Video zum Thema: Krawalle bei Protesten gegen Arbeitsmarktreform


Zufriedenheit
Nach dem Treffen mit Valls zeigte sich Frankreichs größte Studentenorganisation Unef zufrieden mit den Zusagen - kündigte aber weiteren Widerstand gegen die geplante Reform des Arbeitsrechts an. Die Regierung habe zwar "eine konkrete Antwort auf die Forderung der jungen Menschen" geliefert, sagte Unef-Chef William Martinet. Bei der Arbeitsrechtsreform bestünden aber nach wie vor Meinungsverschiedenheiten.
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