Etwa 1.500 Menschen eingeschlossen

Philippinen: Muslime leihen Christen Hijabs, um vor IS-Terror zu fliehen

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Muslime tarnen Christen, damit diese aus der besetzten Stadt fliehen können.

Seit Ende Mai toben in der philippinischen Stadt Marawi Kämpfe zwischen Islamisten und dem Militär. Die meisten Menschen der einst 200.000 Einwohner Stadt sind bereits geflohen. Etwa 1.500 von ihnen sind allerdings im besetzten Teil der Stadt eingeschlossen. Die Zivilisten hungern, werden als menschliche Schutzschilde eingesetzt und sind Bombenangriffen des Militärs ausgesetzt, die die Jihadisten aus der Stadt vertreiben will. Laut Berichten sollen manche der eingeschlossenen Menschen inzwischen so hungern, dass "sie begonnen haben, ihre Decken zu essen", sagt der Lokalpolitiker Zia Alonto Adiong. 

Christen müssen sich vor islamistischen Aufständischen verbergen

"Eine Geschichte, die hängengeblieben ist, ist dass Muslime Christen helfen, indem sie ihnen einen Hijab leihen", sagt Gioia Ancheta, vom psychologischen Therapie-Team vor Ort. Die muslimischen Nachbarn helfen, damit die Christen den IS-Sympathisanten nicht sofort auffallen. Auf der Flucht werden immer wieder Menschen von der Terrorgruppe erschossen. Seit dem Angriff der militanten Islamisten, die sich zur Terrormiliz IS bekennen, sind laut Berichten 290 Menschen gestorben – darunter sind 205 IS-Kämpfer, 58 Soldaten und 26 Zivilisten.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte verhängte über die gesamte Mindanao-Region Kriegsrecht. Unterstützung bekam das philippinische Militär von den USA. US-Spezialeinheiten liefern Material und Informationen, seien aber nicht aktiv an den Kämpfen beteiligt, sagt ein Sprecher des philippinischen Militärs. 

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