In der Türkei wurden die Teilnehmer mit Gummigeschossen attackiert.
Ganz Europa wartete gestern auf die Ergebnisse des EU-Gipfels mit der Türkei. Doch während die 28 Staatschefs der EU und der türkische Premier Ahmet Davutoglu in Brüssel über die Handhabung mit der Flüchtlingskrise verhandelten, spielten sich in Istanbul grausame Szenen ab. Zum heutigen Weltfrauentag versammelten sich am Montag hunderte Frauen, um für die Stärkung ihrer Rechte zu demonstrieren. Daraufhin löste die Polizei die Demo gewaltsam auf, indem die Menge mit Gummigeschossen beworfen wurde.
Ursprünglich war die Versammlung am Dienstag geplant. Um die Teilnehmerzahl zu erhöhen, wurde sie allerdings vorgezogen. Allerdings schritten die Behörden ein und haben die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen untersagt.
Angriff auf Pressefreiheit
Erst am Wochenende kam es zu einem weiteren Zwischenfall, der als Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit gewertet wird. In der Nacht auf Samstag waren Polizisten gewaltsam in die oppositionelle "Zaman"-Redaktion in Istanbul eingedrungen, um das Blatt auf Regierungslinie zu bringen. Sie setzten Wasserwerfer und Gummigeschosse gegen Unterstützer der Zeitung ein, die sich vor dem Zeitungshaus versammelt hatten. Das Blatt stand bisher dem in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen nahe. Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft seinem früheren Verbündeten Gülen vor, den Sturz der Regierung zu betreiben.