Tunesier wollte mit Buben nach Monastir, die Mutter war ahnungslos.
Ein 34 Jahre alter Tunesier ist am Samstag am Flughafen München festgenommen worden, weil er mit seinen beiden Söhnen ohne Wissen seiner Ehefrau in Wien in sein Heimatland reisen wollte. Das gab die deutsche Bundespolizei am Montag bekannt.
Aufgefallen ist der Mann bei der Ausreisekontrolle vor dem Flug nach Monastir, als er für die angebliche Urlaubsreise mit den Kindern im Alter von sieben und neun Jahren keine schriftliche Einverständniserklärung der Mutter vorweisen konnte. Seine Frau sei einverstanden, behauptete der 34-Jährige, der nach Angaben der Polizei äußerst nervös schien. Der mehrfach wiederholten Aufforderung der Beamten, seine Frau anzurufen, kam er schließlich nach und erklärte nach dem Telefonat, dass alles in Ordnung sei.
Davon ließen sich die Bundespolizisten nicht täuschen, sondern riefen die Wienerin ihrerseits an. Sie hätten eine überraschte Mutter vorgefunden, die ihnen versicherte, nichts von den Reiseplänen ihres Ehemanns gewusst zu haben und damit auch in keiner Weise einverstanden zu sein, hieß es in einer Aussendung.
Festgenommen wurde der 34-Jährige nach einem weiteren Telefonat mit seiner Frau und seiner Erklärung, die Wienerin wäre jetzt mit der Reise einverstanden. Auch diese Behauptung erwies sich bei einer Überprüfung durch die Bundespolizei als falsch. Inwiefern sich der Tunesier rechtlich verantworten muss, werde von der Staatsanwaltschaft Landshut geprüft, teilte die Bundespolizei mit. Vorerst steht der Verdacht der Kindesentziehung im Raum. Die Buben wurden noch am Samstag von ihrer Mutter abgeholt.