Prag gedenkt Befreiung

Rosa Panzer schwimmt auf der Moldau

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Aus dem Turm ragt ein riesiger "Stinkefinger" in den Himmel.

Eine ungewöhnliche Attraktion erinnert in der tschechischen Hauptstadt Prag an den Abzug der sowjetischen Truppen vor 20 Jahren: Ein rosa Panzer mit einem in den Himmel ragenden "Stinkefinger" auf dem Turm schwimmt auf einem Ponton auf der Moldau in der Nähe der Karlsbrücke im Stadtzentrum.

Pinker Panzer schwimmt auf Moldau



Rosa Panzer ist Freiheits-Logo

Es handelt sich um ein Logo der "Woche der Freiheit", die die gemeinnützige Gesellschaft "Opona" ("Vorhang") in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Außenministerium, dem Verteidigungsministerium und dem Prager Militärhistorischen Institut anlässlich des Abzuges der sowjetischen Truppen aus der Tschechoslowakei und der Auflösung des Warschauer Paktes veranstalten.

Es handelt sich um jenen sowjetischen, 46 Tonnen schweren Panzer, der in den Jahren 1945 bis 1991 auf einem Steinsockel im Prager Stadtviertel Smichov stand - als Erinnerung an die Befreiung der Tschechoslowakei durch die Rote Armee im Mai 1945. 1991 wurde er vom Kunststudenten David Cerny in einer Nacht- und Nebelaktion rosa übermalt.

Stand lange in Militärmuseum
Nachdem der Koloss anschließend wieder in den ursprünglichen, khakifarbenen Zustand gebracht worden war, wurde er erneut von einer Gruppe von Abgeordneten rosa übermalt, bevor er vom Sockel entfernt wurde und den Status eines Denkmals verlor. Seitdem befand sich der Panzer in einem Militärmuseum.

Cerny, der international vor allem durch seine die EU-Länder in satirischer Weise darstellende umstrittene Brüsseler Installation "Entropa" (2009) Bekanntheit erlangte, ist auch der Schöpfer des "Stinkefingers". "Ich will zu der Geste nichts sagen. Jeder soll sich das selbst erklären", sagte er. Der Panzer soll bis 1. Juli auf der Moldau bleiben.

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