Irland-Wahl

Premier Kenny: Mitte-Links-Koalition abgewählt

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Fine-Gael-Chef will aber Regierungschef bleiben - Große Koalition mit Fianna Fail nicht ausgeschlossen.

Der irische Ministerpräsident Enda Kenny hat die Abwahl seiner Mitte-Links-Koalition bei der Parlamentswahl eingestanden. "Die Koalition aus Fine Gael und Labour ist nicht wiedergewählt worden", sagte Kenny am Samstagabend nach Angaben der "Irish Times" (Onlineausgabe). Er wolle aber Regierungschef bleiben, fügte der rechtsgerichtete Politiker bei der Auszählung in seinem Wahlkreis Mayo hinzu.

Kenny wollte sich nicht zu möglichen Regierungsoptionen äußern. Eine Große Koalition seiner Fine Gael (FG) mit der rechtsgerichteten Fianna Fail (FF) schloss er explizit nicht aus. Er habe "die Pflicht und Verantwortung als Regierungschef, alles zu tun, dass unser Land eine stabile Regierung bekommt", betonte der Premier. Vor dem Vorliegen des Endergebnisses wolle er sich nicht zu möglichen Koalitionen äußern. Medienberichten zufolge kommt neben einer Großen Koalition auch eine von der FF tolerierte FG-Minderheitsregierung infrage.

Teilergebnissen zufolge verlor Kennys FG rund ein Drittel ihrer Stimmen und konnte sich nur noch knapp vor der oppositionellen FF halten. Noch schlimmer erwischte es die mitregierende Labour Party, die zwei Drittel ihrer Stimmen verlor. Kenny wies auf den Ausnahmecharakter der Parlamentswahl vor fünf Jahren hin, als die langjährige Regierungspartei FF vernichtend geschlagen wurde. Wegen zahlreicher Korruptionsskandale und der Bankenkrise, die Irland an den Rand des Staatsbankrotts geführt hatte, hätten sich damals nämlich viele FF-Sympathisanten schlicht und einfach "geschämt", für die Partei zu stimmen. Heuer sei das nicht mehr so gewesen.

 

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