Pressekonferenz

Hollande schweigt über seine Sex-Affäre

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Präsident gab politisches Programm bekannt. Trierweiler weiter im Spital.

Alle blickte gespannt nach Paris, denn nur wenige Tage nach einem aufsehenerregenden Bericht über eine angebliche Liebesaffäre mit einer Schauspielerin gab Frankreichs Staatschef François Hollande am Dienstag eine große Pressekonferenz. Vor rund 600 Journalisten aus aller Welt erklärte Hollande im Pariser Elysée-Palast unter anderem, mit welchen Reformen er sein Land aus der Wirtschaftskrise führen will. Über seine Sex-Affäre mit der französischen Schauspieler Julie Gayet schwieg er allerdings.

Hollande verspricht Entlastungen für Unternehmen
Mit Entlastungen für Unternehmen in Milliardenhöhe will Frankreichs Präsident Francois Hollande der lahmenden Wirtschaft des Landes auf die Sprünge helfen. Hollande stellte am Dienstag bei einer großen Pressekonferenz in Paris die Details seines "Paktes der Verantwortung" vor, in dem sich die Unternehmen im Gegenzug zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zu Investitionen verpflichten sollen.

Der Sozialist kündigte an, dass bis 2017 die Unternehmen von bisherigen Sozialabgaben für Familienleistungen befreit werden sollten, was 30 Milliarden Euro an Entlastungen ausmache. Zudem soll der "Pakt der Verantwortung" auch Vereinfachungen bei den Vorschriften und Steuern für Firmen umfassen. Die Gegenleistungen der Unternehmer sollten landesweit und konkret nach Branchen festgeschrieben werden. Dabei nannte Hollande neben der Schaffung neuer Arbeitsplätze auch Zusagen für ältere Arbeitnehmer oder für Ausbildung.

"Großer sozialer Kompromiss"
Hollande sprach von einem "großen sozialen Kompromiss", "dem größten seit Jahrzehnten". Er solle Staat, Gebietskörperschaften und Sozialpartner umfassen. Der Präsident rief alle auf, ihrer "Verantwortung" gerecht zu werden. "Es gibt keine Zeit zu verlieren", hob er mit Blick auf die schwachen Wirtschaftszahlen Frankreichs hervor.

Lebensgefährtin Trierweiler äußert sich zu Affäre
Hollande ist seit Jahren mit der Journalistin Valérie Trierweiler liiert, beide sind aber nicht verheiratet. Nach den Berichten über die angebliche Liebesaffäre wurde Trierweiler am Freitag wegen "Erschöpfung" in eine Klinik eingeliefert . Sie braucht Ruhe und wird die Klinik vorerst auch nicht verlassen.

Unterdessen äußerte sich Frankreichs First Lady erstamls zu den Affären-Gerüchten. Dem befreundeten Journalisten Frédéric Gerschel, der für die Tagesezeitung "Le Parisien" arbeitet, soll sie die Affäre bestätigt haben, berichtet Spiegel Online. Hollande habe ihr alles gestanden und nichts bestritten. Im Gespräch mit dem Journalisten sagte Trierweiler, sie fühle sich, als sei sie "von einem TGV" überollt worden. Wie und ob Hollande auf die Äußerungen seiner Lebensgefährtin reagieren wird, bleibt abzuwarten.

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