Proteste in Arabien

Sechs Demonstranten in Syrien erschossen

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Dutzende Regimekritiker und Bürgerrechtler wurden festgenommen.

Syrische Sicherheitskräfte haben am Mittwoch im Süden des Landes sechs regierungskritische Demonstranten erschossen. Bei den Auseinandersetzungen in der Nähe der Omari-Moschee in der Stadt Deraa seien zudem dutzende Menschen verletzt worden, sagte ein Menschenrechtsaktivist. "Der Strom fiel aus, und sofort waren Schüsse zu hören", fügte er hinzu.

Außerdem hätten die Sicherheitskräfte Tränengas gegen die Protestierenden eingesetzt. Zwei in der Stadt arbeitende Journalisten der Nachrichtenagentur AFP teilten mit, sie seien in ihrem Auto angehalten worden und hätten ihre technische Ausrüstung abgeben müssen.

Tausende Demonstranten
Im Lauf des Dienstags hatten sich in der Nähe der Moschee mehr als tausend Demonstranten versammelt und regierungskritische Parolen skandiert. Die Sicherheitskräfte waren mit einem Großaufgebot zur Stelle und kreisten die Demonstranten ein. Aus Angst vor einem Angriff der Sicherheitskräfte auf die Moschee bildeten die Demonstranten eine Menschenkette.

Vorige Woche haben Polizisten in Deraa vier Demonstranten getötet, als sie mit Waffengewalt gegen eine Protestkundgebung vorgingen. Ein elfjähriges Kind starb, nachdem es Tränengas eingeatmet hatte.

USA sind "zutiefst besorgt"
Die USA haben sich besorgt über die Angriffe auf Demonstranten geäußert. "Die Gewalt von Sicherheitskräften gegen Zivilisten hat uns alarmiert", sagte US-Außenamtssprecher Mark Toner am Mittwoch. "Wir sind zutiefst besorgt über die Gewaltanwendung seitens der syrischen Regierung, über die Einschüchterungen und willkürlichen Festnahmen, um das Volk daran zu hindern, seine universalen Rechte frei auszuüben."

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