Russland am Pranger

Putin bombadiert Flüchtlingslager

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Menschenrechtler prangern vermehrten Streubombeneinsatz an.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) prangert einen zunehmenden Einsatz von Streubomben seit dem Beginn der russischen Offensive im Bürgerkriegsland Syrien an. Seit dem Start der russischen Unterstützung für die Regierungstruppen von Staatschef Bashar al-Assad Ende September seien mindestens 20 solcher Fälle registriert worden, teilte HRW am Sonntag mit.

Flüchtlingslager bombadiert
Die Zählung umfasste demnach unter anderem Angriffe auf neun Ziele, darunter Flüchtlingslager, bei denen mindestens 35 Zivilisten getötet und dutzende weitere verletzt wurden.

Streubomben
HRW gab weiter an, Beweisbilder für den Einsatz von Streubomben zu haben. Die Geschoße stammten aus russischer beziehungsweise noch aus sowjetischer Produktion, erklärte die Organisation und rief den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, für ein Ende der Angriffe zu sorgen.

Bomben als Landminen
Streubomben setzen Hunderte kleinerer Bomben frei. Viele Blindgänger explodieren jedoch erst Jahre später. Genau wie Landminen geht die Munition bei Berührung in die Luft - wer nicht sofort getötet wird, überlebt meist schwer verstümmelt.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag einstimmig eine Resolution zu einem Friedensfahrplan für Syrien verabschiedet. Demnach soll eine Waffenruhe gelten, sobald Regierung und Opposition Gespräche über einen politischen Übergang aufnehmen. Schon im Jänner sollen Friedensverhandlungen beginnen.
 

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