Russland betreibe eine Politik der Destabilisierung in Osteuropa.
Großbritannien hat vor der Destabilisierung ehemaliger Sowjetrepubliken durch von Russland gesteuerte Kampagnen gewarnt und damit die Regierung in Moskau verärgert. Von Präsident Wladimir Putin gehe eine "reale und aktuelle Gefahr" für die baltischen Staaten aus, erklärte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon am Donnerstag.
Geheimagenten
Die NATO richte sich aber darauf ein, jede mögliche Aggression abzuwehren, sagte er nach Berichten der Zeitungen "The Times" und "Daily Telegraph". Das russische Außenministerium erklärte, die Äußerungen Fallons stellten einen eklatanten Verstoß gegen diplomatische Gepflogenheiten dar. Russland werde einen Weg finden, darauf zu antworten.
Putin könnte in Estland, Litauen und Lettland mithilfe von Strohmännern und Geheimagenten Kampagnen zur Destabilisierung starten, sagte der britische Minister. Diese Methode habe Putin auch auf der Halbinsel Krim und im Osten der Ukraine angewendet. Der litauische Außenminister Linas Linkevicius stimmte Fallon zu und warnte, die von Russland ausgehenden Gefahren beträfen nicht nur das Baltikum. Es seien alle Staaten betroffen, sagte er dem Sender BBC und erwähnte Moldawien. Die NATO müsse auf diese neuen Bedrohungen vorbereitet sein.
Russland verärgert
Die Charakterisierung Russlands durch Fallon sei absolut intolerabel, erklärte der Sprecher des russischen Außenministeriums. Russland hat wiederholt den Vorwurf zurückgewiesen, die Separatisten in der Ostukraine mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. Aus russischer Sicht war es der Westen, der den Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch betrieben hat. Zudem wirft Russland der EU und den USA vor, entgegen Absprachen das NATO-Bündnis nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach Osten ausgedehnt zu haben.