Burundi

Putschisten melden Kontrolle der Hauptstadt

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Die Lage im ostafrikanischen Land ist weiterhin angepsannt.

Nach nächtlichen Kämpfen mit regierungstreuen Soldaten haben die Putschisten im ostafrikanischen Burundi nach eigenen Angaben die Kontrolle über weite Teile der Hauptstadt Bujumbura übernommen. "Wir kontrollieren praktisch die ganze Stadt", sagte Putschistensprecher Venon Ndabaneze am Donnerstag einer Nachrichtenagentur. Die in der Stadt eingesetzten Soldaten seien "auf unserer Seite".

Der General und ehemalige Geheimdienstchef Godefroid Niyombare hatte am Mittwoch die Absetzung von Staatschef Pierre Nkurunziza und die Auflösung der Regierung verkündet. Armeechef Prime Niyongabo erklärte den Putsch in der Nacht auf Donnerstag hingegen für gescheitert. Als sich Putschistensprecher Ndabaneze am Vormittag äußerte, waren die Kämpfe offensichtlich abgeflaut.

Präsident im Ausland

Für den Putschversuch hatte Niyombare die Abwesenheit Nkurunzizas genutzt, der sich zu einem Gipfeltreffen im Nachbarland Tansania aufhielt. Von dort hieß es am Donnerstag, der Staatschef befinde sich weiterhin in Daressalam. Er sei in der Hafenstadt an einen sicheren Ort gebracht worden, verlautete aus Kreisen der Sicherheitskräfte. Nkurunziza hatte zuvor versucht, nach Burundi zu fliegen, die Putschisten hatten aber den Flughafen geschlossen.

Für den 26. Juni ist in Burundi eine Präsidentschaftswahl angesetzt, bei der Nkurunziza für eine dritte Amtszeit antreten will. Seine Gegner sehen die Bewerbung als verfassungswidrig an, während das Verfassungsgericht sie für rechtens befand. Bei Zusammenstößen von Gegnern des Staatschefs mit der Polizei wurden seit Ende April mindestens 22 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt.
 

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