Forscher sind sich sicher, dass die riesigen Figuren aufrecht transportiert wurden, also quasi „gingen“, statt liegend gezogen zu werden.
Seit Jahrzehnten rätseln Forscher, wie die Bewohner der Osterinsel (Rapa Nui) ihre tonnenschweren Moai-Statuen über mehrere Kilometer hinweg transportierten – ohne moderne Technik und oft über unwegsames Gelände. Eine neue Studie liefert nun überzeugende Hinweise: Die gigantischen Steinskulpturen bewegten sich tatsächlich aufrecht fort, quasi „gehend“.
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Die Archäologen Carl Lipo und Terry Hunt haben herausgefunden, dass die Form der Moai-Statuen kein Zufall ist. Ihr breiter, abgerundeter Sockel und die leicht nach vorne geneigte Haltung ermöglichten es, die Figuren mit Hilfe von Seilen auf beiden Seiten hin und her zu wippen. So konnten kleine Gruppen die bis zu zehn Meter hohen Kolosse Schritt für Schritt in Bewegung versetzen.
Experimentelle Nachbauten bestätigten die Theorie: Bereits 18 Personen reichten aus, um eine über vier Tonnen schwere Statue aufrecht über 100 Meter zu bewegen. Auch archäologische Spuren sprechen dafür – die alten Transportwege auf der Insel sind leicht konkav geformt, was das Gleichgewicht der Statuen zusätzlich stabilisierte.
Die neuen Erkenntnisse widerlegen die frühere Annahme, die Moai seien liegend auf Holzrollen gezogen worden. Stattdessen zeigen sie, wie technisches Geschick und kulturelle Organisation den Inselbewohnern einst halfen, eines der größten archäologischen Rätsel zu meistern.