Nach dem Auftauchen einer seit 19 Jahren vermissten Kambodschanerin gibt es Zweifel um ihr angebliches Überleben im Dschungel. Die 27-Jährige wurde möglicherweise gefangen gehalten.
Nach dem Auftauchen einer seit 19 Jahren vermissten Kambodschanerin gehen das Rätselraten und die Zweifel an ihrem angeblichen Überleben im Dschungel weiter. "Ich würde 10.000 Dollar gegen jeden wetten, der glaubt, dass das nicht meine Tochter ist", sagte der Polizist Sal Lou am Montag in seinem Dorf Oyadao, rund 600 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Phnom Penh.
Narben an Handgelenken
Er hatte die splitternackt am Rande des
Urwalds entdeckte Frau anhand ihrer Gesichtszüge und einer Narbe als seine
Tochter Rochom P'ngieng identifiziert, die 1988 verschwunden war. Da Hände
und Füße der Frau sehr weich waren, die Haare nicht verfilzt und die
Fingernägel anscheinend ordentlich geschnitten, kamen aber Zweifel auf, ob
sie wirklich jahrzehntelang wild im Dschungel lebte. Narben an den
Handgelenken der Frau lassen zudem vermuten, dass sie über lange Zeit
gefesselt wurde.
Frau suchte nach Essen
Ein Bauer hatte die Frau aus dem
Dschungel vor eineinhalb Wochen entdeckt, als sie Essen stehlen wollte. Sie
hatte sich Augenzeugen zufolge einem Affen ähnlich bewegt und auf dem Boden
nach Essbarem gesucht. Sal Lou erzählte, dass seine heute 27-jährige Tochter
nicht sprechen, aber Aufforderungen verstehen könne. "Wenn wir mit
ihr sprechen, versteht sie es, aber sie kann uns nicht antworten",
sagte er. Früher oder später werde sie aber sicher zu sprechen beginnen.
Rochom P'ngieng hatte nach Angaben ihrer Familie zunächst mehrfach versucht,
zurück in den Dschungel zu fliehen.