Autobombe explodiert

Razzien & Anschlag: Die Türkei im Chaos

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Erdogan-Regime verhaftet Chefs von prokurdischer Partei. Danach acht Tote bei Anschlag.

In der Türkei überschlagen sich die Ereignisse. Das Land droht im Chaos zu versinken. Das Regime von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verhaftete bei nächtlichen Razzien elf Abgeordnete der oppositionellen pro­kurdischen HDP, darunter die Parteichefs und den Fraktionsführer.

Selbstmordanschlag

Am Freitagvormittag starben bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag neben einer Polizeiwache in Diyarbakır acht Menschen, mehr als 100 wurden verletzt. Die Islamistenmiliz IS hat sich zu dem Autobombenanschlag bekannt. Ministerpräsident Binali Yıldırım hatte zuvor die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK dafür verantwortlich.

Haftbefehle

Die Staatsanwaltschaft erließ Haftbefehle gegen insgesamt 15 Politiker der HDP, die der Regierung ein Dorn im Auge ist. Laut Erdogan ist sie der verlängerte Arm der PKK.

Netzsperren

Eine Pressekonferenz der HDP wurde von der Polizei unterbunden. In den Kurdengebieten wurde der Zugang zu sozialen Me­dien gesperrt. In Istanbul war zeitweise mobiles Internet nicht verfügbar. Die HDP spricht vom „Ende der Demokratie“ in der Türkei.

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