Deutschland

Razzien gegen Schlepperbanden

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Menschen in Lkw und Flugzeugen geschmuggelt.

Die deutsche Bundespolizei ist mit Razzien gegen Bande von Menschenschmugglern vorgegangen. Eine richtete sich gegen eine Gang, die Flüchtlinge hauptsächlich in Lastwagen nach Deutschland schleppte. Drei Verdächtige wurden festgenommen, sieben Wohnungen und Geschäftsadressen in Berlin, Sachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Bremen durchsucht, hieß es am Mittwoch im sächsischen Pirna.
 

Festnahmen

Eine zweite Razzia richtete sich gegen eine Bande, die Migranten illegal per Flugzeug aus Griechenland eingeschleust haben soll. Über die sogenannte Balkanroute und weiter durch Polen und Tschechien brachte im ersten Fall die gut organisierte Bande mindestens 160 Migranten nach Deutschland, wie die Bundespolizei mitteilte. Dabei wurden die Menschen demnach unter Lebensgefahr auf Lkw-Ladeflächen, teilweise zwischen Paletten, transportiert. Pro Flüchtling verlangten die Schmuggler in der Regel 8.000 Euro. Gegen das Netzwerk war seit August vergangenen Jahres ermittelt worden. An der Razzia nahmen demnach 200 Beamte teil, darunter auch Spezialkräfte der Bundespolizei.
 
Bei den festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um Männer türkischer, polnischer und bulgarischer Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 37 und 53 Jahren. Gegen sie waren einem Sprecher zufolge vorab Haftbefehle erwirkt worden. Zwei wurden in Berlin gefasst, einer im sächsischen Bad Muskau. Bei den sieben Hausdurchsuchungen sei zudem umfangreiches weiteres Beweismaterial gesichert worden.
 
"Die Ermittlungen in diesem Verfahren zeigen einmal mehr, dass es den skrupellosen Schleusern nur um Profit geht", erklärte der Präsident der Bundespolizeidirektion Pirna, Jörg Baumbach. Die Täter hätten "Gefahren für Leib und Leben, Verletzungen und Tod" in Kauf genommen. Schleusungen in Lkw seien hoch riskant.
 

Fahrt vereitelt

Eine der von der Bande organisierten Fahrten war demnach im November durch die Zusammenarbeit der Ermittler mit Kollegen in der Slowakei vereitelt worden. Dabei waren im November in dem EU-Mitgliedsland zwei Lastwagen mit 79 Migranten aus dem Irak und dem Iran gestoppt worden. Darunter waren 32 Kinder unter sieben Jahren sowie zwei drei- und viermonatige Säuglinge.
 
Die beiden türkischen Lastwagenfahrer befänden sich derzeit in der Slowakei in Haft, berichtete die Polizei. Eine Weiterfahrt hätte "vermutlich fatale Auswirkungen" gehabt. Der Fall erinnerte an die 71 toten Flüchtlinge, die 2015 in einem Lastwagen auf der Ostautobahn (A4) in Parndorf entdeckt worden waren.
 

Migranten per Flugzeug eingeschleust

Bei der zweiten Razzia ging es um eine Bande, die Migranten mit gefälschten Ausweisen illegal per Flugzeug aus Griechenland nach Deutschland eingeschleust haben soll. Knapp 70 Beamte durchsuchten nach Angaben des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam fünf Wohnungen unter anderem in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zugleich gab es Razzien in Griechenland.
 
In Deutschland und Griechenland wurden je ein Verdächtiger festgenommen. Dieses Netzwerk soll zwischen 2015 und 2017 vor allem Syrer geschleppt haben. Vorausgegangen waren auch in diesem Fall mehrmonatige Ermittlungen durch die Bundespolizei.
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