AKW-Mitarbeiter blieben auf nur Druck von Ministerpräsident Kan in Atommeiler.
Die japanische Regierung hat nach einem Bericht einer unabhängigen Untersuchungskommission zum Atomunfall von Fukushima zum Zeitpunkt des Unglücks auch Vorkehrungen zur Evakuierung Tokios getroffen. "Ich hatte dieses teuflische Szenario im Kopf", sagte der damalige Regierungssprecher Yukio Edano der Kommission laut dem am Dienstag veröffentlichten 400-seitigen Bericht. Wären alle Reaktoren in Fukushima und weitere Atomanlagen an Japans Ostküste explodiert, wäre "Tokio am Ende gewesen", sagte Edano demnach.
Diashow: Zweite Explosion in AKW Fukushima
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Der Wasserstand zum Kühlen sinkt bedrohlichIm dritten Reaktorblock des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima 1 hat sich am Montagvormittag (Ortszeit) eine Wasserstoffexplosion ereignet
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Der Wasserstand zum Kühlen sinkt bedrohlichAus dem Gebäude steigt Rauch auf.
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Der Wasserstand zum Kühlen sinkt bedrohlichDie Techniker hatten dort zuvor seit Tagen gegen die drohende Kernschmelze gekämpft.
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Der Wasserstand zum Kühlen sinkt bedrohlichUnklar war zunächst, ob bei der Explosion eine größere Menge Radioaktivität ausgetreten ist.
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Der Wasserstand zum Kühlen sinkt bedrohlichLaut japanischen Behörden wurde der innerste Sicherheitsbehälter nicht beschädigt.
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Der Wasserstand zum Kühlen sinkt bedrohlichAllerdings sinkt der Wasserstand. Jetzt werden Vorebereitung getroffen, Meerwasser einzuleiten.
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Der Wasserstand zum Kühlen sinkt bedrohlichDadurch soll die Gefahr einer Überhitzung gering gehalten werden.
Zweite Explosion in AKW Fukushima
In dem Bericht hieß es weiter, unmittelbar nach dem Unglück habe der Fukushima-Betreiber Tepco alle Mitarbeiter aus dem Kraftwerk abziehen wollen. Nur eine ausdrückliche Anweisung des damaligen Regierungschefs Naoto Kan habe dies verhindert. Den Experten zufolge wäre der Meiler ohne die verbliebenen Mitarbeiter in einem fortschreitenden Prozess weiter zerstört worden und hätte weitaus größere Schäden angerichtet, als dies ohnehin der Fall war.
Diashow: Neue Bilder aus dem AKW Fukushima
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Neue Bilder aus dem AKW Fukushima© Reuters
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Neue Bilder aus dem AKW Fukushima© Reuters
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Neue Bilder aus dem AKW Fukushima© Reuters
Neue Bilder aus dem AKW Fukushima
Durch ein schweres Erdbeben und einen anschließenden Tsunami waren am 11. März 2011 ganze Landstriche im Nordosten Japans verwüstet worden. Im Atomkraftwerk Fukushima führte dies zum schwersten Atomunfall seit Tschernobyl. In einigen Reaktoren des Meilers fielen die Kühlsysteme aus, was Kernschmelzen und weiträumige Verstrahlungen nach sich zog. Dutzende Mitarbeiter blieben danach in dem Kraftwerk, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Diashow: Drohne knipst zerstörtes Horror-AKW
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineSo kaputt ist der Reaktor wirklich.
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineDiese Drohne machte die Aufnahmen.
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineGespenstischer Anblick über die Ruine.
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineGreenpeace warnt vor extrem hoher Strahlung.
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineIm Meerwasser rund 300 Meter südlich der Anlage sei eine Konzentration von radioaktivem Jod gemessen worden, die um das 3355-fache über dem zulässigen Höchstwert liegt
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineAn dem Atomkraftwerk waren nach dem schweren Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami vom 11. März mit mehr als 28.000 Toten oder Vermissten die Kühlsysteme ausgefallen.
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineDie Versuche, sie wieder in Gang zu bringen, mussten allerdings wegen zu hoher radioaktiver Strahlung immer wieder unterbrochen werden.
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuineIn Bodenproben auf dem Gelände wurde inzwischen auch hochgiftiges und krebserregendes Plutonium gefunden.
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Luftaufnahmen der Reaktor-RuinePlutonium hat eine Halbwertzeit von 24.400 Jahren.
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Luftaufnahmen der Reaktor-Ruine© Reuters
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Luftaufnahmen der Reaktor-Ruine© Reuters
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Luftaufnahmen der Reaktor-Ruine© Reuters
Drohne knipst zerstörtes Horror-AKW
Für ihren nun vorgestellten Bericht befragte die Untersuchungskommission rund 300 Menschen, die mit dem Unfall und seinen Folgen zu tun hatten. Die Experten erhielten außerdem Zugang zu Daten und Dokumenten im Zusammenhang mit dem Unglück. Laut dem Bericht sagte auch Kan, dass an Plänen zur Evakuierung großer Teile Japans gearbeitet worden sei. Allein in der rund 220 Kilometer von Fukushima entfernten Hauptstadt Tokio leben etwa 13 Millionen Menschen.
Diashow: So zerstört ist das Horror-AKW
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Super-GAU in JapanIm Reaktor 2 des nach der Beben- und Tsunami-Katastrophe havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima eins hat nach Einschätzung der Regierung vorübergehend eine Kernschmelze eingesetzt.
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Super-GAU in JapanIm dortigen Turbinengebäude im Wasser entdeckte hochgradige Radioaktivität sei auf diese teilweise Kernschmelze zurückzuführen.
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Super-GAU in JapanIn dem Wasser waren mehr als 1.000 Millisievert pro Stunde gemessen worden.
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Super-GAU in JapanUnterdessen setzten Arbeiter in der Atomruine ihre Bemühungen fort, das hochradioaktive Wasser aus den Gebäuden der Anlage zu beseitigen.
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Super-GAU in JapanDer Betreiber der Anlage, Tepco, hatte zuvor seine Angaben korrigiert und spricht jetzt noch einer 100.000-fach höheren Konzentration als normal.
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Super-GAU in JapanSeit Beginn der Krise wurden insgesamt 17 Arbeiter verstrahlt. Tepco räumte ein, dass drei verstrahlte Männer nicht vor dem radioaktiven Wasser im Turbinen-Gebäude gewarnt worden waren.
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Super-GAU in JapanDie drei Arbeiter sollten noch in einem Institut für Strahlenforschung untersucht und dann am Montag entlassen werden
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Super-GAU in JapanInzwischen ist die Mehrheit der Japaner mit dem Umgang der Regierung mit der Atomkrise unzufrieden.
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Super-GAU in JapanWie eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo ergab, missbilligen 58,2 Prozent der Bürger das Krisenmanagement der Regierung.