Anis A.

Reiste Berlin-Attentäter über Österreich ein?

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Der gesuchte Anis Amri reiste 2015 von Italien nach Deutschland.

Die Polizei hat nach übereinstimmenden Medienberichten eine erste heiße Spur nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Im Lkw, der in die Menschenmenge gesteuert wurde, seien Ausweisdokumente gefunden worden, berichten "Spiegel" und "Bild" am Mittwoch übereinstimmend auf ihren Online-Seiten.

Der "Spiegel" berichtet, unter dem Fahrersitz sei offenbar eine Duldungsbescheinigung gefunden worden. Laut "Bild" gilt der darauf zu identifizierende Mann als Gefährder. Er sei eingebettet in ein großes Islamisten-Netzwerk und werde von Ermittlern als "brandgefährlich" eingestuft.

Laut "Spiegel" haben die Ermittler beim Generalbundesanwalt eine Öffentlichkeitsfahndung beantragt. Die Vorbereitungen dafür liefen. Die Nachrichtenagentur dpa meldete zudem unter Berufung auf nicht näher genannte "Sicherheitskreise" in Nordrhein-Westfalen gebe es "unmittelbar bevorstehenden Maßnahmen". Von den Sicherheitsbehörden waren zunächst keine Angaben dazu zu erhalten.

2015 nach Deutschland gekommen

Das Dokument sei auf einen tunesischen Staatsbürger namens Anis A. ausgestellt, berichten beide Medien. Laut "Bild" ist der Mann zwischen 21 und 23 Jahre alt. Der Verdächtige solle auch mit zwei Aliasnamen und verschiedenen Geburtsdaten bekannt sein. Er sei der Polizei wegen Körperverletzung bekannt, konnte aber noch nicht angeklagt werden, weil er untergetaucht sei. Die gefundene Duldungsbescheinigung sei im Kreis Kleve (Nordrhein-Westfalen) ausgestellt worden.

Wie mehrere deutsche Medien übereinstimmend berichteten, kam Anis 2012 nach Italien. Erst im Vorjahr reiste er weiter nach Deutschland - wahrscheinlich in Freiburg im Breisgau an der Schweizerisch-Deutschen Grenze, wie ÖSTERREICH erfuhr. Im April 2016 bekam er schließlich Asyl.

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