YouTuber Rezo bei Böhmermann rät Politikern, menschlicher und klarer zu werden.
Köln/Mountain. Der deutsche YouTuber Rezo plant keine politische Karriere. Aber er kann sich durchaus vorstellen, irgendwann noch einmal ein politisches Video zu machen, so wie "Die Zerstörung der CDU", erklärte er am Donnerstagabend im Gespräch mit dem ZDF-Satiriker Jan Böhmermann.
Böhmermann begrüßte seinen Gast mit den Worten "Hey, Rezo, du alter Zerstörer!" Dies war eine Anspielung auf CDU-Jungpolitiker Philipp Amthor. Der 26-jährige deutsche Bundestagsabgeordnete hatte bei der Sendung von Markus Lanz gesagt, in seinem nie veröffentlichten Reaktionsvideo auf Rezo hätte er eben diese Begrüßung als ersten Satz gesagt.
"Die Zerstörung der CDU", veröffentlicht kurz vor der Europawahl, ist inzwischen fast 15 Millionen Mal geklickt worden. Rezo wurde danach wohl in so ziemlich jede Talkshow eingeladen, entschied sich aber für Böhmermann, wie dieser nicht ohne Stolz verkündete.
"Ich grill dich heute Abend richtig"
"Ich grill dich heute Abend richtig", versprach Böhmermann. Zwar könne er die Kritik an Rezo eigentlich nicht recht nachvollziehen, sehe dahinter eher gekränkten Stolz und verletzte Eitelkeit, aber dennoch wolle er versuchen, "auch kritische Fragen zu stellen".
Der Aachener, "Sternzeichen Löwe", versicherte, dass er die Resonanz seines Videos nicht im Entferntesten vorhergesehen habe. Mit der CDU habe er kein Mitleid. Er kritisierte "dies Hin und Her (...) von den CDU-Leuten, also zum einen diesen Mix aus 'Ich will den Typen schlechtreden, aber irgendwie muss ich auch zeigen, dass ich reden will'." So habe CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak zunächst gesagt, dass seine Quellen in dem Video eine Vermischung von Pseudofakten seien, dann wiederum, dass die Quellen gut gewesen seien.
Video aus Interesse gemacht
Das Video habe er aus reinem Interesse gemacht und sei weder von Unternehmen noch von den Grünen dafür bezahlt worden, stellte er klar. Überhaupt nicht verstanden habe er, was die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer mit ihrem "Meinungsmache"-Vorwurf und ihrer Forderung nach Regeln im Internet gemeint habe. "Hätt ich's jetzt ausgedruckt, denselben Text, und wär auf den Marktplatz gegangen, hätt' ich das auch machen dürfen. Da gibt's ja keine Regel, die da jetzt gegen spricht."