Kandidat

Romney nimmt 2. Anlauf ins Weiße Haus

Teilen

Der konservative Ex-Gourverneur will 2012 gegen Obama antreten.

Der US-Republikaner Mitt Romney nimmt einen zweiten Anlauf auf eine Bewerbung um die US-Präsidentschaftskandidatur. In einer Videobotschaft gab der frühere Gouverneur von Massachusetts am Montag bekannt, dass er einen Ausschuss bilden wird, der seine Gewinnchancen ausloten soll. Dieser erste offizielle Schritt auf dem Weg zu einer Kandidatur ermöglicht es ihm, mit dem Sammeln von Spenden zu beginnen. Auf demokratischer Seite hat Präsident Barack Obama bereits bekanntgegeben, dass er 2012 wieder kandidieren will. Ein ernsthafter innerparteilicher Konkurrent wird bei den Demokraten nicht erwartet.

Romney (64) hatte bereits bei der letzten Wahl seinen Hut in den Ring geworfen. Im republikanischen Vorwahlkampf verlor er aber gegen John McCain. Nach Umfragen gehört er dieses Mal auf der republikanischen Seite zu den aussichtsreichsten Bewerbern, besonders deshalb, weil die Wirtschaft und der Schuldenabbau voraussichtlich die beherrschenden Wahlkampfthemen sein werden. Romney ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und gilt zugleich als ausgezeichneter Organisator: So hatte er 2002 die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City auf die Beine gestellt.

Wirtschaftshemen im Vordergrund
Entsprechend rückte er in seinem Video auch Wirtschaftsthemen und die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit in den Vordergrund. "Es ist Zeit, dass wir Amerika zurück auf einen Kurs zur Größe, zur wachsenden Wirtschaft, zu guten Jobs und fiskaler Disziplin in Washington bringen", sagte Romney. "Ich habe gelernt, wie Amerika mit Firmen in anderen Staaten konkurriert, warum Jobs abwandern und wie Jobs hier zuhause geschaffen werden."

Die Demokraten werfen Romney allerdings vor, als "Heuschrecke" gewütet und massenweise Stellen abgebaut zu haben. Einige Konservative kritisieren wiederum Romneys Amtszeit als Gouverneur von Massachusetts, einem Bundesstaat, der in den USA als vergleichsweise "liberal" - linksgerichtet - gilt. Dort unterstützte er den Aufbau eines Gesundheitssystems, das als eines der Vorbilder für die umstrittene bundesweite Reform von Obama gilt. Evangelikale Christen ist sein Glaube suspekt: Romney ist Mormone, der an der Brigham Young University in Utah studiert hat. Später ging er nach Harvard, wo er seinen Abschluss in Wirtschaft und Jus machte. Würde er die Präsidentschaftswahl 2012 gewinnen, wäre er der erste Mormone im Weißen Haus.

Zögerlicher Beginn
Der Wahlkampf beginnt in den USA eher zögerlich. Auf Seite der Republikaner hat sich neben Romney bisher nur der ehemalige Gouverneur von Minnesota, Tim Pawlenty, formell beworben. Unklar bleibt, ob bekannte Politiker wie Mike Huckabee oder Sarah Palin überhaupt zu den Vorwahlen antreten. Umfragen zufolge liegt Obama gegenüber den Republikanern in Führung. Es wäre seine letzte von zwei möglichen Amtzeiten. Parallel zu der Präsidentenwahl werden im November 2012 das ganze Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats neu gewählt. Einige Experten spekulieren, dass die Kongresswahlen angesichts von Obamas Vorsprung sich zum eigentlichen Machtkampf in Washington entwickeln dürften.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.