Sanktionen

Russen-Öl: Trump macht für Orban eine Ausnahme

US-Präsident Donald Trump nimmt Ungarn von den Energiesanktionen gegen Russland aus.  

"In Hinsicht auf die (Erdgas)-Pipeline Turkish Stream und die (Erdöl)-Pipeline Durschba bekommt Ungarn eine vollumfängliche Befreiung von Sanktionen", zitierte die Nachrichtenagentur MTI Ungarns Regierungschef Viktor Orbán nach seinem Treffen mit Trump im Weißen Haus. Für Ungarn sei es mangels Zugang zu Seehäfen "sehr schwierig", Öl und Gas aus anderen Regionen zu beziehen, begründete Trump.

Ungarn ist in hohem Maße von russischen Energieimporten abhängig. Zusammen mit der Slowakei ist es das einzige EU-Land, das noch in nennenswerten Mengen Rohöl aus Russland bezieht. Auch sein Erdgas erhält Ungarn zum Großteil aus Russland. Ungarn pflegt ein für ein EU-Mitgliedsland ungewöhnlich gutes Verhältnis zu Kremlchef Wladimir Putin.

Trump Orban
© Getty

Sanktionen gegen russische Ölkonzerne

Die USA hatten am 22. Oktober Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt. Washington begründete dies mit der Weigerung von Kreml-Chef Wladimir Putin, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden.

Trump warf am Freitag anderen EU-Ländern mit Meereszugang vor, weiter Energie aus Russland zu beziehen. "Das stört mich sehr, weil wir ihnen helfen, und sie gehen hin und kaufen Öl und Gas aus Russland", sagte er. Nach Angaben aus Brüssel entspricht dies nicht den Fakten: Die EU hatte nach der russischen Invasion der Ukraine ein weitgehendes Einfuhrverbot für russisches Öl erlassen. Der EU-Kommission zufolge sank der Anteil der EU-Erdölimporte aus Russland dadurch von 29 Prozent im ersten Quartal 2021 auf zwei Prozent im zweiten Quartal 2025.

Von Ausnahmeregeln profitieren in der EU lediglich Ungarn und die Slowakei. Beide Länder beziehen weiter große Mengen russischen Öls über die Druschba-Pipeline. Daneben kauft Ungarn weiter im großen Stil Erdgas aus Russland. Geheizt werde in Ungarn zu 90 Prozent mit Gas, sagte Orbán zur Begründung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten