In Syrien

Russland bombardierte Ziele nahe IS-Hochburg

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Menschenrechtler: 30 Menschen wurden bei russischen Angriffen getötet.

Syriens Verbündeter Russland hat nach eigenen Angaben Ziele nahe der IS-Hochburg Al-Raqqa ins Visier genommen. Sechs Bomber vom Typ Tupolew Tu-22M hätten südöstlich, nördlich und nordwestlich der Stadt Stützpunkte der Terrororganisation Islamischer Staat attackiert, teilte am Donnerstag das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Die Bomber seien von Suchoi-Kampfjets begleitet worden. Alle Maschinen seien unversehrt zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.

Bei den russischen Luftangriffen auf die IS-Hochburg Al-Raqqa wurden Menschenrechtlern zufolge mindestens 30 Menschen getötet. Mindestens 70 weitere Menschen seien verwundet worden, teilte die in Großbritannien ansässige "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" am Donnerstag mit. Die Zahl der Toten werde voraussichtlich weiter steigen.

Der russische Militärexperte Michail Chodarjonok sagte, Moskau bereite mit den Attacken möglicherweise einen massiven Angriff syrischer Regierungstruppen auf Al-Raqqa vor. "Es wirkt so, als sollten vor einem Sturm der Stadt IS-Kräfte blockiert werden", sagte der frühere Vertreter des Generalstabs der Agentur Interfax zufolge.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach mit seinem neuen britischen Kollegen Boris Johnson bei einem Telefonat über die Lage in Syrien. Die Ressortchefs hätten die humanitäre Situation und den Kampf gegen den Terror in dem Bürgerkriegsland erörtert, hieß es.

Der türkische Botschafter in Russland, Ümit Yardim, kündigte regelmäßige Syrien-Gespräche zwischen Moskau und Ankara an. Russland unterstützt das Regime in Damaskus, während die Türkei die Ablösung des syrischen Machthabers Bashar al-Assad fordert.
 

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