Putins Cybertruppe

Russlands Hacker greifen Europa an

Die Angriffe dienten der Spionage gegen Infrastruktur-Knotenpunkte wie Flughäfen, Häfen, Bahnstrecken und Grenzübergänge. 13 Staaten sind betroffen.

Berlin/Washington/Ottawa. Sicherheitsbehörden der USA, Kanadas und mehrerer europäischer Staaten haben am Mittwoch einen Sicherheitshinweis zur Verhinderung russischer Cyberangriffe zu Spionagezwecken veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem, die Einheit 26165 des russischen Militärgeheimdienstes (GRU) und die dazugehörige Hackergruppe APT 28 – auch bekannt als "Fancy Bear" – habe sich Zugang zu privaten Webcams und öffentlichen Verkehrsüberwachungskameras an für sie wichtigen Orten verschafft.

Die Zugriffe seien insbesondere in der Nähe von Grenzübergängen, Bahnhöfen und militärischen Einrichtungen erfolgt. Dabei sei es darum gegangen, Lieferungen für die Ukraine zu beobachten und dadurch mutmaßliche Sabotageangriffe zu ermöglichen. Weitere Cyberattacken richteten sich demnach unter anderem auch gegen die Rüstungsindustrie.

13 Staaten angegriffen

In dem Warnschreiben werden die für die Cyberattacken genutzten Methoden aufgelistet und Handlungsempfehlungen für einen besseren Schutz vor solchen Praktiken ausgesprochen. Die Gruppe habe Ziele in 13 Staaten angegriffen: Deutschland, Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Griechenland, Italien, Moldau, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei, Ukraine und USA.

Die Angriffe der vergangenen drei Jahre haben sich den Angaben zufolge insbesondere gegen westliche Logistik- und Technologieunternehmen gerichtet. Sie dienten demnach der Spionage gegen Infrastruktur-Knotenpunkte wie Flughäfen, Häfen, Bahnstrecken und Grenzübergänge.

Schutzmaßnahmen empfohlen

Verantwortliche bei Technologie- und Logistikunternehmen sollten unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen, hieß es in der Mitteilung. Dazu gehöre eine erhöhte Wachsamkeit, Multifaktorauthentifizierung und das rasche Aufspielen von Security-Updates.

Das National Cyber Security Centre in Großbritannien gehört zum Geheimdienst GCHQ. Zu den an der Aufdeckung beteiligten Behörden zählen auch der Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sowie Dienste aus den USA, Tschechien, Polen, Australien, Kanada, Dänemark, Estland, Frankreich und den Niederlanden.

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