Prozess gegen Gaddafi-Sohn

Saif Gaddafi in libyscher Kleinstadt vor Gericht

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Der Internationale Strafgerichtshof wird nicht einbezogen.

Der Sohn des früheren libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam, soll Anfang September in einer Kleinstadt seines Heimatlandes vor Gericht gestellt werden. Das beschloss der Stadtrat des Ortes Al-Sintan, dessen Miliz ihn im vergangenen November im Südwesten des Landes gefangen genommen hatte.

Der stellvertretende Parlamentspräsident Gomaa Atiga wurde am Dienstag von lokalen Medien mit den Worten zitiert, er sehe kein Problem darin, dass der Prozess nicht in der Hauptstadt Tripolis stattfinden solle. Gaddafis Sohn müsse sich vor Gericht verantworten, weil er die Libyer während der Revolution im vergangenen Jahr dazu aufgestachelt habe, die Gegner des Regimes seines Vaters zu töten. Eine Überstellung ihres Häftlings zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag hatten die libyschen Behörden abgelehnt.

Ehemalige Milizenchefs in Al-Sintan hatten mit Blick auf einen möglichen Prozess in Tripolis Sicherheitsbedenken angeführt. Sie befürchten, der Gaddafi-Sohn könnte in dem Fall aus einer Haftanstalt oder aus dem Gerichtssaal entführt werden. Bisher wird er in Al-Sintan festgehalten, wo er dem Vernehmen nach ständig den Aufenthaltsort wechseln muss.

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