Generäle überrascht

Sarkozy befiehlt Libyen-Sieg bis 14. Juli

Teilen

Frankreichs Präsident will Gaddafis Abgang am Staatsfeiertag erzwingen.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) soll für den französischen Staatsfeiertag am 14. Juli einen Sieg seiner Truppen in Libyen über Machthaber Muammar al-Gaddafi gefordert haben. Dies berichtete das satirische Wochenblatt "Le Canard Enchaine" in der am Mittwoch erschienenen Ausgabe. Laut Zeitungsbericht waren Generäle und Offiziere sehr überrascht über den "Befehl". "So etwas hat man vordem noch nie gesehen", zitiert das Blatt einen hohen Offizier.

"Persönlicher Sieg"
Ein von der Zeitung zitierter Diplomat erklärte sich "absolut nicht überrascht" von dem Verhalten des französischen Präsidenten. "Er möchte, dass die Niederlage Gaddafis zu einem persönlichen Sieg wird, den er anlässlich der Feierlichkeiten zum 14. Juli ankündigen kann", so der Diplomat. "Nun müssen wir den Krieg in etwas mehr als einer Woche gewinnen", kommentierte ein General den Wunsch des Präsidenten.

Am 19. Juli muss sich Sarkozy die Zustimmung des französischen Parlaments einholen, wenn der Einsatz in Libyen verlängert werden soll. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse dürfte die Abstimmung kein Problem sein. Doch aus wahltaktischen Erwägungen - 2012 ist Präsidentenwahl in Frankreich - bemüht sich Sarkozy derzeit, der Opposition möglichst wenige Angriffsflächen zu bieten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.