Zwei Schlepper wurden in Ungarn wegen versuchten Mordes unter besonders grausamen Umständen angeklagt.
Ungarn. Die Staatsanwaltschaft des Landkreises Bács-Kiskun hat zwei Schlepper wegen versuchten Mordes und Menschenschmuggels angeklagt, wie ungarische Medien berichten. Bei den Angeklagten handelt es sich um einen 19-jährigen Mann und dessen Lebensgefährtin. Der Vorfall ereignete sich im März des Vorjahres: Die beiden hatten auf der Fahrt von der serbischen Grenze Richtung Österreich mit acht syrischen Flüchtlingen eine technische Panne. Sie stellten ihren Klein-Lkw am Fahrbahnrand ab. Zunächst kam Rauch aus dem Motorraum, dann brannte das Auto.
Als Polizisten hinzukamen, gerieten der 19-Jährige und seine Lebensgefährtin in Panik. Der Schlepper brach den Schlüssel zum Frachtraum, in dem sich die Flüchtlinge, darunter ein Kind befanden. Das Feuer breitete sich unterdessen immer weiter aus.
Die Polizisten reagierten schnell und brachen die Türen des Frachtraums auf. Die um Luft ringenden Flüchtlinge stiegen aus dem verrauchten Klein-Lkw. Die Schlepper – Mitglieder eine Schlepperbande – machten Fotos, um laut Ermittler, seinen Auftraggeber über die gescheiterte Schleppung zu informieren.
Die beiden Angeklagten befinden sich in U-Haft und warten auf das Prozess-Urteil. Den beiden Schleppern drohen bis zu 15 Jahre Haft.