Berlin

Schüler sollen bald auf Arabisch unterrichtet werden

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Das Angebot für Muttersprachler soll Arabisch, Türkisch und Kurdisch beinhalten.

In Berliner Schulen sollen deutsche Schüler bald Arabisch, Türkisch, Kurdisch sowie "osteuropäische Sprachen" lernen können. Dies sieht ein Koalitionsplan zum Ausbau des Sprachangebots von Rot-Rot-Grün vor. Es werde laut dem "Tagesspiegel" auch darüber nachgedacht, eine staatliche, deutsch-arabische Schule nach Vorbild der Europaschulen aufzubauen.

Bessere Integration durch Mehrsprachigkeit

"Das ist ein wichtiger Schritt für mehr Bildungsgerechtigkeit und kann den Lernerfolg vieler Schüler verbessern", zeigte sich die Grünen-Bildungsexpertin Stefanie Remlinger gegenüber der Zeitung überzeugt. Denn oft würden Schüler arabischer oder türkischer Herkunft erleben, dass andere Fremdsprachen mehr geschätzt würden als ihre Muttersprache.

"Viele Familien fühlen sich dadurch benachteiligt. Ein Ausbau der Mehrsprachigkeit kann zur besseren Integration beitragen", so Remlinger. Es gebe jedoch noch kein fertiges Modell für die Stärkung der Mehrsprachigkeit.

Gute Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit

An sechs Grundschulen gebe es in Deutschland bereits in zwei zusätzlichen Unterrichtsstunden Arabisch-Unterricht für Kinder arabischer Herkunft. Man erlebe oft eine "doppelte Halbsprachigkeit", so die Schulleiterin der teilnehmenden Erika-Mann-Schule. "Die Kinder können also weder gut Deutsch noch gut Arabisch." Seit der Stärkung der Muttersprache habe man gute Erfahrungen gemacht, auch die betroffenen Familien würden dies als Form der Wertschätzung deuten.

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