Nach US-Abzug aus Atomdeal

Schwere Explosionen nahe Damaskus

Teilen

Offenbar Raketenangriffe Israels auf iranische Ziele in Syrien +++ Israel zittert vor iranischem Angriff

Nach dem US-Ausstieg aus dem Iran-Abkommen hat Syrien nach eigenen Angaben einen israelischen Angriff abgewehrt. Südlich der Hauptstadt Damaskus seien zwei Raketen abgeschossen worden, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Dienstagabend.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, in der Region Al-Kiswah seien schwere Explosionen zu hören gewesen. Es habe schwere Schäden gegeben. Die israelische Armee hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Angriffe gegen die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah richten. Diese wird vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt und kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen.

Die in Großbritannien ansässige Organisation steht der Opposition nahe und bezieht ihre Informationen von Ärzten und Aktivisten an Ort und Stelle. Ihre Angaben sind nur schwer überprüfbar.



 

Sorge vor iranischem Angriff: Israels Armee mobilisiert Reservisten

Hinweis auf Warnungen vor einem iranischen Angriff von Syrien aus hat Israels Armee Reservisten mobilisiert. Es handle sich um "eine punktuelle Mobilisierung von Reservisten nach Bedarf", sagte ein israelischer Armeesprecher am Dienstag in Tel Aviv.

Israelische Medien berichteten, es seien Soldaten der Luftabwehr, des Geheimdienstes und der Heimatfront eingezogen worden. Die Nachrichtenseite "ynet" berichtete, Verteidigungsminister Avigdor Lieberman habe angesichts der angespannten Lage ranghohe Militärs zu einer dringenden Beratung in Tel Aviv versammelt. Zuvor hatte die Armee Ortschaften auf den Golanhöhen angewiesen, die Luftschutzbunker zu öffnen. Israel habe verdächtige Bewegungen iranischer Streitkräfte in Syrien identifiziert, hieß es zur Begründung.
 

Moskau: Risiko eines Kriegs zwischen Iran und Israel
 

Der einflussreiche russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow sieht durch den US-Ausstieg aus dem Atomabkommen eine wachsende Kriegsgefahr zwischen dem Iran und Israel. Bislang habe das Abkommen mäßigend auf diesen Konflikt gewirkt, erklärte der Vorsitzende im Außenausschuss des Föderationsrates am Dienstag in Moskau.

"Jetzt drängt Washington beide Seiten praktisch zu einem kriegerischen Konflikt - und den Iran zur Fortsetzung seiner Arbeit an Atomwaffen", schrieb Kossatschow auf Facebook. Der Schritt von US-Präsident Donald Trump sei unverantwortlich und destruktiv.


 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.