Geiselnahme in Dhaka

Schwere Folterwunden auf Leichen von Italienern

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Italiens Gentiloni appelliert an Moslems zur Verurteilung des Terrorismus

Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni hat am Donnerstag im Parlament über die Geiselnahme in einem Cafe in Dhaka berichtet, bei der in der Nacht auf Samstag 20 Personen, darunter neun Italiener, ums Leben gekommen sind. Schwere Folterwunden seien auf den Leichen der Opfer festgestellt worden, wie aus den Obduktionen hervorgehe.

Beerdigung am Freitag

Einen langsamen und qualvollen Tod seien die Italiener gestorben. Die Terroristen hätten ihre Opfer lange gefoltert, sie seien lange nicht gestorben, geht aus der Obduktion der römischen Ärzte hervor. In den kommenden Tagen sollen die neun Italiener beerdigt werden.

Bei den Opfern handelt es sich mehrheitlich um in der Textilbranche tätige Unternehmer, die sich am Freitag zu einem Abend in dem bei Ausländern beliebten Cafe "Holey Artisan Bakery" im Diplomatenviertel Gulshan getroffen hatten. Die römischen Staatsanwälte befragten den Unternehmer Gian Galeazzo Boschetti, der sich im Gegensatz zu seiner Frau Claudia D'Antona retten konnte, weil er sich im Garten des von Islamisten angegriffenen Lokals verstecken konnte.

Italiener durch Anruf überlebt

Boschetti hatte einen Telefonanruf erhalten und war in den Garten des Cafes gegangen, um dort ungestört zu sprechen, als das Lokal überfallen wurde. "Ich fühle mich schuldig, weil ich dieses Blutbad überlebt habe", sagte er im Interview mit italienischen Medien.

Außenminister Gentiloni rief die muslimische Gemeinschaft in Italien auf, sich aktiv gegen den Terrorismus einzusetzen. "Euer Einsatz ist für die Niederlage des Terrorismus und für die Bekämpfung der Islam-Radikalisierung entscheidend", so Gentiloni vor dem Parlament. Der Außenminister rief zu einer internationalen Mobilisierung zur Bekämpfung des IS auf.

 

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