Das Deckengewölbe eines unterirdischen Gangs ist eingestürzt.
In der Palastanlage um Kaiser Neros "Domus Aurea" (Goldenes Haus), eine der Sehenswürdigkeiten Roms, ist am Dienstag eine unterirdische Verbindungsgalerie eingestürzt. Eine Rasenfläche darüber brach ein, als ein großes Stück der Gewölbedecke herunterkam. Nach Angaben der Kulturverwaltung wurde niemand verletzt. Der riesige Komplex um das "Goldene Haus", das für seine Fresken berühmt ist, war wegen Reparaturarbeiten für die Öffentlichkeit gesperrt.
Umberto Broccoli von der römischen Kulturverwaltung machte Wasserschäden für den Einsturz verantwortlich. "Denken Sie an 2.000 Jahre Geschichte, denken Sie an all den Regen in den vergangenen Monaten", sagte er. Der Nachrichtenagentur ANSA zufolge brach ein 60 Quadratmeter großes Deckenstück in einem der unterirdischen Gänge ein.
Wie der Kunstexperte Antonello Vodret der Zeitung "Corriere della Sera" sagte, handelte es sich nicht um einen ursprünglichen Teil der im Jahr 68 nach Christus fertiggestellten Anlage, sondern um einen später unter Kaiser Hadrian angebauten Gang. Der Einsturz sei einer der umfangreichsten in dem Gebiet in den letzten 50 Jahren.
Ein Teil der Decke war schon vor zehn Jahren einmal heruntergekommen. Die Anlage erstreckte sich zu Neros Zeit über fast 80 Hektar. Jahrhundertelang lag sie unter Schutt begraben und wurde erst in der Renaissance wiederentdeckt. In jüngster Vergangenheit war sie lange wegen Baufälligkeit geschlossen und wurde erst 1999 wieder zugänglich gemacht. Eindringendes Wasser und Schäden an der Bausubstanz machen aber immer wieder Schließungen erforderlich.