Konsequenzen nach Tragödie

Sicherheitsmängel an Bord der "Titan": Experten fordern Untersuchung

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Angesichts von Berichten über schlechte Sicherheitsvorkehrungen für das verunglückte Tauchboot "Titan" erwarten Experten Konsequenzen.

"Es wird sicherlich eine Untersuchung nach dieser Katastrophe geben und deutlich striktere Regeln und Vorschriften werden eingeführt werden", sagte der Chef der auf "Titanic"-Ausstellungsstücke spezialisierten Firma White Star Memories, David Scott-Beddard, am Donnerstag dem Sender CNN.

Der Vorfall in der Nähe der "Titanic" im Atlantik werde zweifellos die Möglichkeit beeinträchtigen, das berühmte Wrack zu besichtigen und zu erforschen. "Die Chancen von künftiger Forschung am Wrack der 'Titanic' sind äußerst gering. Wahrscheinlich nicht zu meinen Lebzeiten", sagte Scott-Beddard.

"Titan" war nicht zertifiziert

Der bekannte Meeresforscher David Mearns sagte der BBC, dass das Tauchboot nicht unabhängig zertifiziert worden sei, gebe Anlass zur Sorge. "Würde ich ein Fahrzeug ohne Zertifizierung wählen? Das ist noch nicht mal erlaubt. Ich glaube, das beantwortet die Frage", sagte der als "Wrack-Jäger" bekannte Experte. Er forderte, die Branche müsse sich genau reflektieren und prüfen, ob man wirklich Passagiere mit an solch entlegene Orte bringen sollte. "Denn wenn etwas schief geht, gibt es sehr, sehr wenige Möglichkeiten für eine Bergung."

Die "Titan" war mit fünf Insassen auf dem Weg zum Wrack der "Titanic" in mehr als 2.800 Metern Tiefe, als am Sonntag der Kontakt abriss. Nach tagelanger Suche wurden am Donnerstag die Überreste des U-Boots gefunden. Die US-Küstenwache ging davon aus, dass es beim Tauchgang implodiert ist.

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