Keith O'Brien musste wegen "unangemessenem Verhalten" zurücktreten.
Der schottische Kardinal Keith O'Brien, Erzbischof von Edinburgh und Saint Andrews, ist zurückgetreten. Dies berichteten italienische Medien, die sich auf die BBC bezogen. O'Brien war beschuldigt worden, bei diversen nächtlichen Aktivitäten "unangemessenes Verhalten" an den Tag gelegt, hatte die Sonntagszeitung "The Observer" über eine angebliche Beschwerde an den Vatikan gemeldet. Demnach geht es um Vorkommnisse vor 33 Jahren, die drei amtierende und ein ehemaliger Priester vor der Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. gemeldet hätten.
Papst ermöglicht per Dekret vorgezogenes Konklave
Benedikt XVI. hat am Montag ein Dekret erlassen, um das Konklave zur Bestimmung seines Nachfolgers vorzuziehen. Gemäß den Regeln aus dem Jahr 1996 müsste das Konklave eigentlich zwischen dem 15. und 20. März beginnen. Mit dem Dekret (Motu proprio) gewähre der Papst den Kardinälen die Möglichkeit, den Beginn des Konklaves vorzuverlegen, wenn alle Papst-Wähler bereits in Rom eingetroffen sind, berichtete Vatikan-Sprecher Pater Federico Lombardi. Zuletzt war mehrfach über eine frühere Zusammenkunft des Konklaves spekuliert worden, nachdem sich offenbar mehrere Kardinäle dafür ausgesprochen hatten.
Die Vorverlegung des Konklaves auf die erste Märzhälfte soll dem Nachfolger Benedikts ermöglichen, sich besser auf die am 24. März beginnende Karwoche und das Osterfest am 31. März vorzubereiten. Für die Wahl des neuen Papstes sei eine Mehrheit von zwei Dritteln der anwesenden Wähler notwendig, berichtete der Vize-Camerlengo, Bischof Luigi Celata. Das Datum des Beginns des Konklave wird voraussichtlich nach Ende von Benedikts Pontifikats am Donnerstag bekannt gegeben werden.
Treffen mit Vatileaks-Kommisson
Benedikt hat am Montag die drei für Ermittlungen in der Vatileaks-Affäre beauftragte Geistliche empfangen. Vier Tage vor Ende seines Pontifikats habe Benedikt Gespräche mit den emeritierten Kardinäle Julian Herranz, Jozef Tomko und Salvatore De Giorgi geführt, verlautete aus dem Vatikan. Die drei Kardinäle hatten am 17. Dezember dem Papst ihren zweiten Geheimbericht vorgelegt. Dieser, so die Ansicht italienischer Medien, soll wesentlich für den Rücktritt Benedikts ausschlaggebend gewesen sein.
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