Wegen Eiterbakterien

Skandal um "blauen" Mozzarella wächst

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Die bayrischen Käsekugeln waren nicht nur für Norditalien, sondern auch für Frankreich, Slowenien, Russland und Weißrussland bestimmt.

Der Skandal um einen Mozzarella aus deutscher Produktion, der nach dem Öffnen der Verpackung blau anläuft, dehnt sich aus. Kontrollen in der bayerischen Firma, in der der für Discount-Supermärkte in Norditalien bestimmte Mozzarella hergestellt wurde, ergaben, dass die Käse-Kugeln auch für den russischen, französischen und weißrussischen Markt bestimmt waren. Das ist anhand der Ausfuhrdokumente zu erkennen. Auch in Slowenien wurde der Mozzarella verkauft.

Europäisches Warnsystem aktiv
Zwei EU-Inspektoren werden am Mittwoch das bayerische Unternehmen kontrollieren. Das Gesundheitsministerium in Rom hatte am Wochenende die Europäische Union und die deutschen Behörden über den Vorfall informiert und das europäische Warnsystem aktiviert.

70.000 Packerl sichergestellt
Die italienische Polizei hatte am Samstag in Turin 70.000 Packungen des in Deutschland hergestellten Mozzarella-Käses beschlagnahmt. Verbraucher hatten sich zuvor beschwert, dass der Mozzarella sich blau verfärbe, nachdem die Verpackung geöffnet worden sei.

Eiterbakterium macht blau
Der Geschäftsführer der Milchwerk Jäger GmbH aus dem oberbayerischen Haag, Hermann Jäger, erklärte dazu: Das Eiterbakterium Pseudomonas sorge für die blaue Farbe, es sei im Wasser gewesen. Bisher habe es den Keim, den beispielsweise Brauereien stets aus dem Wasser filtern, im Haager Wasser nicht gegeben, so Jäger. "Aber wir haben gerade Baustelle - vielleicht ist Oberflächenwasser ins Tiefenwasser gedrungen." Jetzt werde das Wasser gefiltert, das Problem sei damit behoben.

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