Eine 65-jährige Frau aus Toronto erkrankte an Skorbut, einer vermeidbaren Krankheit, die durch extremen Vitamin-C-Mangel ausgelöst wird – trotz der scheinbaren Seltenheit dieser Erkrankung heutzutage.
Zahnfleischbluten, Zahnausfall, Blutergüssen, Gelenkschmerzen und starker Erschöpfung: An der Seefahrerkrankheit Skorbut starben wahrscheinlich rund zwei Millionen Menschen zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Der Grund: Zu wenig Vitamin C und dadurch Mangelerscheinungen.
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Heute mag es überraschend erscheinen, dass Vitamin-C-Mangel noch existiert, aber ein Bericht im Canadian Medical Association Journal (CMAJ) zeigt, dass dies immer noch vorkommen kann. Eine 65-jährige Frau aus Toronto, die mit Beinschwäche in die Notaufnahme eingeliefert wurde, bekam die Diagnose Skorbut.
Ernährung ohne frische Produkte
Aufgrund von Mobilitätseinschränkungen und wenig sozialer Unterstützung konnte sie kaum Lebensmittel einkaufen und lebte überwiegend von Fertiggerichten wie Dosensuppen, Thunfisch, Weißbrot und Schmelzkäse, ohne frische Produkte. Nahrungsergänzungsmittel nahm sie ebenfalls keine ein.
Wahre Vitamin C-Bomben: Hagebutten sind mit 1.250 mg Vitamin C/100 g Spitzenreiter, was Vitamin C angeht.
Eine detaillierte Analyse ihrer Lebensumstände half den Ärzten, die Krankheit zu identifizieren. Sie zeigte neben Anzeichen von Anämie auch Hautläsionen und Zahnfleischprobleme, die charakteristisch für Skorbut sind. Menschen mit eingeschränktem Zugang zu gesunder Ernährung, vor allem aus sozioökonomisch schwächeren Schichten oder isolierte ältere Menschen, sind besonders gefährdet.
Körper kann Vitamin C nicht selbst herstellen
Nachdem die Diagnose gestellt war, erhielt die Patientin eine einwöchige Behandlung mit 1.000 mg Vitamin C über Infusionen, gefolgt von einer täglichen Dosis in Tablettenform. Die behandelnden Ärzte berichteten: „Ihre Beinschwäche begann sich nach Beginn der Vitamin-C-Behandlung zu bessern.“ Sie wurde anschließend in einer Reha-Einrichtung weiter betreut.
Da der Körper Vitamin C nicht selbst herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Es unterstützt wichtige Prozesse wie den Aufbau von Bindegewebe, Knochen, Knorpeln und Zahnfleisch sowie den Zellschutz. Besonders vitaminreiche Nahrungsmittel sind Hagebutten (1.250 mg/100 g), Sanddorn (450 mg), schwarze Johannisbeeren (170 mg) und Petersilie (160 mg). Auch Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen und Mandarinen sowie rote Paprika, Brokkoli, Kiwis und Erdbeeren liefern eine gute Menge an Vitamin C.