Der Rauch zahlreicher schwerer Waldbrände in Kanada hat Teile der US-Ostküste eingehüllt und für eine gefährliche Luftqualität gesorgt
Die Schwaden Hunderter Feuer im Osten Kanadas zogen in südliche Richtung und führten unter anderem in der US-Metropole New York zu einem dichten, nebligen Schleier und einer orangenen Färbung des Himmels. "Mars oder Manhattan?", schrieb eine Userin bei Twitter und veröffentlichte ein Foto der Skyline samt Empire State Bulding.
Die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, sprach von einer "Notfallkrise", wie die "New York Times" berichtete. Der Zustand könne zudem noch mehrere Tage anhalten. "Die Menschen müssen sich auf einen langen Zeitraum vorbereiten." Die Menschen in New York wurden aufgefordert, sich so weit wie möglich drinnen aufzuhalten und die Fenster zu schließen. An Schulen und Kindergärten wurden sämtliche Outdoor-Aktivitäten abgesagt, viele andere Veranstaltungen unter freiem Himmel wurden ebenfalls abgesagt.
Es riecht verbrannt
Auch in der US-Hauptstadt Washington rund 370 Kilometer weiter südlich war die Luft am Mittwoch trüb und es roch verbrannt. Beide Städte sprachen eine Warnung wegen schlechter Luftqualität aus. In New York galt zwischenzeitlich die höchste Stufe der Luftverschmutzung: "Gefährlich" - der offiziellen Seite Airnow.gov zufolge sollten alle Bewohner der 8-Millionen-Metropole in den Gebäuden bleiben und körperliche Aktivitäten vermindern.
In den Häuserschluchten nahm nicht nur die Sichtweite deutlich ab, der Rauch wurde auch in Augen und Hals spürbar. Die Flugverkehrsbehörde FAA teilte mit, der Verkehr zu und von Flughäfen im Raum New York City sowie in Philadelphia sei aufgrund der schlechten Sicht eingeschränkt worden. Es kam zu starken Verspätungen.
Manhattans Stadtteilbürgermeister Mark Levine schrieb: "Die Luftqualität verschlechtert sich rapide." Der gemessene Wert sei "mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie der höchste Grad an Gesundheitsgefährdung auf der Skala der US-Regierung."
In Kanadas Metropolen Ottawa und Toronto sowie in den US-Staaten Minnesota und Massachusetts warnten Behörden die Einwohner ebenfalls vor schlechter Luft. Bereits seit Wochen wüten in Kanadas Westen und mittlerweile auch im Nordosten des Landes zahlreiche Feuer. In der südöstlichen Provinz Nova Scotia hatte sich die Lage zuletzt wieder etwas entspannt.
Das Weiße Haus teilte mit, dass auch Präsident Joe Biden über die Situation unterrichtet worden sei. "Es ist ein weiteres alarmierendes Beispiel dafür, wie die Klimakrise unser Leben und unsere Gemeinschaften beeinträchtigt", sagte Sprecherin Karine Jean-Pierre.