Weltweit wurde der Tag der Kreuzigung Jesu Christi begangen, auch mit blutigen Ritualen.
Mit der Fußwaschung im Gefängnis berührt Papst Franziskus die Gläubigen aller Welt. Friedlich und demütig – ein Symbol für das Miteinander aller Menschen. Gestern Abend wollte er noch den Kreuzweg am Kolosseum gehen. Immer ein großes Schauspiel für die Tausenden Katholiken in Rom.
Männer mit 8 Zentimeter langen Nägeln gekreuzigt
Weitaus blutiger ging es auf den Philippinen zu: Hier ließen sich zahlreiche Menschen buchstäblich ans Kreuz nageln, und das freiwillig. Zehn Männern und einer Frau wurden in Dörfern rund um die Stadt San Fernando acht Zentimeter lange Nägel in Hände und Füße geschlagen. Hunderte weitere Männer peitschten sich bei einer Prozession die Rücken blutig. So wollen sie die Leiden von Jesus Christus nachempfinden. Die Zeremonien haben sich zu einem Spektakel für Touristen entwickelt. Die katholische Kirche des Landes missbilligt aber die Praxis.
In Spanien standen am Karfreitag die Hauptprozessionen der Semana Santa am Programm. Bruderschaften von Kirchengemeinden marschierten dabei zu Tausenden in den typischen Büßergewändern mit langen Kutten und Spitzhauben durch die Städte. Im tschechischen Budweis trugen und schoben Gläubige in schwarzen Kutten und mit weißen Masken vermummt große Osterratschen durch die Altstadt.
Katholiken in Indien erhielten Karfreitag als Feiertag
In Indien wurde der Karfreitag für die katholische Minderheit (3 Prozent der Bevölkerung) in zwei Regionen als Feiertag abgeschafft. Nach Protesten wurde er jetzt kurz vor Karfreitag wieder eingeführt.
Israel verweigerte indes Hunderten Christen aus dem Gazastreifen zunächst die Reise nach Jerusalem. 200 von ihnen durften schließlich doch den Gazastreifen verlassen, über den seit zehn Jahren eine Blockade liegt.